- Project Runeberg -  Reise-Erinnerungen aus Siberien /
140

(1854) [MARC] Author: Christopher Hansteen - Tema: Exploration, Russia
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 7. Reise durch die Kolywanschen Bergwerke nach der chinesischen Grenze und längs den Kirgisen-Linien nach der Berg-Fabrikstadt Slatoust. — Von da nach Orenburg. — Cholera. — Aufenthalt in Orenburg

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140 17. Kap.
Kirgisen.
Omsk nimmt der Weg, eine westliche Richtung bis Troizk und Werchou
ralsk, welches die „Ischimsche Lime", von dem Flusse Ischim, der sie in
der Mitte durchschneidet, genannt wird. Von Werchouralsk geht man
dann auf der „Orenburger Linie" erst siidwarts bis Omsk und alsdann
westlich langs dem Flusse Ural bis Orenburg. Diese drei Limen, welche
zufammengenommen eine Lange von ungefahr 330 Meilen ’ausmachen,
sind mit klemm Festungen, Redouten und Vorposten besetzt, deren Ent
fernung von einander von I’/2 bis 4 Meilen wechselt. Der Zweck die
ser Befestigungen, welche von Kosaken besetzt sind, ist, die langs der Linie
wohnenden Russen gegen die wilden Kirgisen-Horden zu schutzen, eine
tatarische. vielleicht mit etwas kalmuckischem Blute gemischte Race, welche
als Nomaden auf der grotzen Steppe zwischen dem caspischen Meere in
West, dem Aralsee in Sud und den erwahnten Linien in Nord,
Ost und West umherstreist. Die Kirgisen machen namlich bisweilen
Streifzuge auf das rufsische Gebiet und fangen Russen weg, welche sie
dann als Sclaven nach Chiwa und Buchara verkaufen, wo dieselben auf
die unmenschlichfte Weise wie Lastthiere behandelt werden. Den letzten
Einfall machten sie ungefahr zehn Jahr vor unferer Ankunft, aber man
versolgte sie und schotz ein paar Tausend derselben nieder. Seit dieser
Zeit sind sie sehr friedlich gewesen, soda§ man jetzt ziemlich sicher langs
der Linie reisen kann. Auf diesen Befestigungen, welche zugleich als Post
stationen dienen, verbalen wir uns daher in der Regel, als ilberflussig,
die angebotene Escorte einiger bewaffneten Kosaken zu Pferde. Die
armeren Kirgifen nehmen jetzt Dienste als Arbeitsleute bei den Kosaken
auf der Linie, und einige von ihnen sprechen fogar Russisch, so
wie alle Kosaken und ihre Familien Kirgisisch verstehen. Sie leben
das ganze Jahr, selbst im Winter bei 30 Grad Kalte, in Filzzelten
(Kibitken), die sie mit brennendem Schilf leidlich zu erwarmen verstehen.
Ihre kleinen Kinder gehen ganz nackt, und in der Nacht vergraben sie
dieselben bis an den Hals in die warme Asche. Wir bekamen nur ein
mal ein vornehmeres Kirgisen-Frauenzimmer, welches zu Pferde war, zu
Gesicht. und muhten bekennen, datz sie sich gut ausnahm. Ihre Kleidung
von Manchester konnte in ihrer Art fur prachtvoll geiten. Sie ritt wie
eine Amazone (mit gespreizten Beinen), hatte eine schlanke, kraftige Figur,
Stiefeln mit hohen griinen Absatzen, und von der Svitze einer hohen svitzi

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