- Project Runeberg -  Reise-Erinnerungen aus Siberien /
153

(1854) [MARC] Author: Christopher Hansteen - Tema: Exploration, Russia
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 8. Reise von Orenburg nach Astrachan. — Störfischerei der Kosaken auf dem Flusse Ural. — Reise über die Kirgisen-Steppe mit Kameelen. — Aufenthalt bei dem Kirgisen-Khan Dschanger in seinem Palaste mitten in der Steppe. — Besuch bei dem kalmuckischen Fursten Tiumén. — Ankunft in Astrachan

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8. Kap.) Die Kirgisen-Horden. 153
mundet. Diesen fischreichen Flust entlang befindet sich eine Reihe
Festungen und Redouten, welche von den Uralischen Kosaken besetzt sind
und als eine Vormauer gegen die beiden wilden Kirgisenhorden dienen,
welche auf den grotzen Steppen ostlich vom Flusse ein nomadisiren<
des Leben fuhren. Man erhalt deshalb hier immer eine Escorte von
zwei, vier bis sechs bewaffneten Kosaken. Am 20. und 21. hielten wir
uns in der hubschen Stadt Uralsk, dem Hauptsitze dieser Kosaken und der
Residenz ihres Ober-Hetmanns auf.
Die Kirgisen werden in drei Horden: die grotze, die mittlere
und die kleine eingetheilt. Als die Russen Sibirien erobert hatten,
lernten sie zuerst dieses umherziehende Nomadenvolk als eine Plage fur
die sudlichen sibirischen Landstriche kennen. Es zeichnete sich durch Auf»
ruhr, Unterdruckung der Bruderstamme, durch Raubereien, Treulosigkeit.
Grausamkeit, kurz durch alle die übeln Gewohnheiten aus, die seit grauer
Vorzeit rohen und ungebundenen Steppenvolkern eigen zu sein pstegen.
Schon im Jahre 1606 wurden die Kirgisen zugleich mit den Barabinzen
den Russen unterworfen; aber ihr oben erwahnter Charakter machte ihre
Treue ost sehr veranderlich. Die groste Horde zieht jetzt autzerhalb der
Grenzen des Reiches umher; die mittlere und kleine Horde wurden zu
gleich mit den Songaren im Anfange des achtzehnten lahrhunderts ihrer
Zuchtlosigkeit wegen zur Auswanderung aus Sibirien gezwungen, worauf
sie die Steppen ostlich vom Ural einnahmen, die sie noch jetzt besitzen.
Im Jahre 1731 erbat sich Abul Chair, Khan der kleinen Horde, wie«
derum fteiwillig den russischen Schutz, um sich gegen die Unterdruckungen
der Songaren zu sichern, und leistete im Jahre 1738 zu Orenburg mit
seinen Grchen formlich den Eid der Treue.
Khan Dschanger’s Grostvater, welcher sich noch mit seiner
Horde auf der Ostseite des Urals aufhielt, ist als Geschichtschreiber be»
ruhmt, indem er die Geschichte seines Volkes selber verfasit hat. Dieselbe
ist in mehrere europaische Sprachen übersetzt worden. Wegen Uneinigkeit
mit den andern Stammen zog sein Sohn NuraleiKhan, D sch an
gers Vater, im letzten Viertel des vorigen lahrhunderts mit 40,000
Kirgisen auf die Westseite des Urals hinuber nnd bekam von Katharina 11.
die Grlaubnitz sich aufder oden Steppe zwischen Ural nnd Wolga niederzu»
lassen, woselbst sein Stamm noch umherzieht. Dieser NuraleiKhan hatte

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