- Project Runeberg -  Reise-Erinnerungen aus Siberien /
168

(1854) [MARC] Author: Christopher Hansteen - Tema: Exploration, Russia
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 8. Reise von Orenburg nach Astrachan. — Störfischerei der Kosaken auf dem Flusse Ural. — Reise über die Kirgisen-Steppe mit Kameelen. — Aufenthalt bei dem Kirgisen-Khan Dschanger in seinem Palaste mitten in der Steppe. — Besuch bei dem kalmuckischen Fursten Tiumén. — Ankunft in Astrachan

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168 Gebrsuche der Kirgisen. 18. Kip.
langten, waren die Kameele noch nicht angekommen und wir sahen uns
genothigt, in einer schwarz geraucherten Kibitke bei einer gemeinen Kirzisin,
deren Mann abwesend war, unser Nachtquartier zu nehmen. Unsere ganze
Karawane konnte aber darin nicht untergebracht werden, soda§ der grohte
Theil unter freiem Himmel bivouakiren mus)te; nur die beiden Suitane,
Due, ich. Anders Nielsen nnd die Kirgisin mit ihrem zweijahrigen
Sohn, der noch an ibrer Brust lag, sowie der Vote des Khans, brachten
die Nacht in der Kibitke zu.
Gs sieht recht hubsch aus, Wie eine gemeine Kirgisin ihren Sultan
begrutzt, den sie langer als ein Jahr nicht gesthen hat. Sie kommt in
die Kibitke, geht gerade auf ihn zu und umarmt ihn, d. h. sie schlingt den
rechten Arm um seinen Hals, den linken nm seinen Leib. Aehnliche
Gestus macht der Sultan. Dann wechselt man die Arme. Nach dieser
doppelten herzlichen Umarmung tritt der Sultan ein wenig zuruck und
streckt seine flache rechte Hand vor, sooatz der Daumen oben, der kleine
Finger unten liegt, worauf sie ihre beiden fiachen Hande an seinen beiden
Seiten zusammenschlagt, wahrend einige Begluckwunschungen gesvrochen
werden. Dies ist das Ceremoniel nach einer langeren Trennung. Hat
man sich dagegen erst kurzlich geschen, so wird nur, ohne weitere Umar»
mung „Amambasis" (Friede sei mit dir!) gesagt. Die Nacht verging
ganz leidlich. Die gewohnlichen Kirgisen tragen lein Linnen, sondern
nur einen Schafspelz mit der Wolle nach innen aus dem blo§en Leibe.
Die Mutter zog ihrem kleinen Jungen den ledernen Pelz ab, wobei sein
von Rauch und Rust geschwarzter Rucken zum Vorschein kam und legte
ihn neben sich unter den ledernen Pelz. Unsere Suttane hielten mich
noch eine Stunde mit ihrem mohamedanischen Gottesdienste munter, der
vom Monde beleuchtet wurde, welcher hell durch das Rauchloch der Ki
bitke schien. Sie knieten nieder, beruhrten die Decke mehrmals mit der
Stirn, declamirten in singendem Tone einige Stellen, vermuthlich aus dem
Koran, riefen «Allah hegebsr!" (Gott sei gepriesen!) strichen sich den Bart
und kehrten das Gesicht nach der linken Schulter. Dieses Ceremoniel
wurde nachsten Morgen Fruh wiederholt, worauf wir weiter reisten.
Die Suttane hatten ein paar kleine kirgisische Pferde mitgenommen,
und als wir ein weites Stuck gesahren waren, liep der lungere, Tanke,
einen Sattel aus eins derselben legen, nm zur Abwechslung einige Stun«

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