- Project Runeberg -  Reise-Erinnerungen aus Siberien /
170

(1854) [MARC] Author: Christopher Hansteen - Tema: Exploration, Russia
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 8. Reise von Orenburg nach Astrachan. — Störfischerei der Kosaken auf dem Flusse Ural. — Reise über die Kirgisen-Steppe mit Kameelen. — Aufenthalt bei dem Kirgisen-Khan Dschanger in seinem Palaste mitten in der Steppe. — Besuch bei dem kalmuckischen Fursten Tiumén. — Ankunft in Astrachan

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Die Residenz des Khans.
170 IZ. Kap.
Alter ein ziemlich unansehnliches holzernes Haus, worin er im Winter
Schutz gegen die strenge Kalte suchte. Kaiser Nikolaus, der den jetzi
gen Khan und seine Gemahlin Fatime, die, Wie erwahnt, bei der Kro
nnng in Moskau zugegen waren, besonders begunstigte, baute ihm diese
schone Residenz, die er jedoch nur als Wtuterwohnung benutzt. Im Som<
mer lebt er als Nomade in einer Kibitke und zieht von einer Stelle zur
andern umher; denn wenn die Filzdecken, welche den untersten Theil der
Kibitken verdecken, weggenommen werden, so ist sie im Sommer weit lufti
ger als ein Haus von Stein oder Holz. Vom Hose fuhrte eine kleine
Treppe in ein grosies Vorzimmer, das durch einen Gang mit den oberen
Zimmern verbunden war, von wo man in einen grosien Saal mit vier
Fenstern gelangte, der nach der Steppe zu lag. Hier wurde funf Mal
taglich Gottesdienst gehalten, und hier verweilten auch die Rathgeber des
Khans (Starschiner oder Aelteste), wie andere gemeine Kirgisen, die
aus ihren Wanderungen zusallig vorbeikamen. Aus der rechten Seite die-
Saals und der Vorstube lagen vier Zimmer, zwei nach der Steppe und
zwei nach dem Hoft; von diesen hatte die Wohnstube des Khans ihren
Eingang vom grosten Saale her, die übrigen wurden von der Khanin
Fatime benutzt. Aus der linken Seite waren gleichfalls vier Zimmer,
von denen die beiden nach der Steppe gelegenen uns eingeraumt waren,
wahrend die zwei nach dem Hose gelegenen von der kirgifischen Frau des
Khans bewohnt wurden. Die grotzte Stube nach der Steppe war un
sere Wohnstube und zugleich mein Schlafzimmer; die entlegenste war ein
Billardzimmer und diente Due als Schlafzimmer. Im Hose waren einige
Nebengebaude, welche die Wohnung und das Comptoir fur den Secretair,
ferner die Kuche und die Stube fur die Dienstleute enthielten. Die Zim
mer waren gut tapezirt und mit stattlichen Mahagonimobeln und grotzen
Spiegeln geschmuckt, wahrend die FuMden mit schonen perfischen Tep
pichen belegt waren. In unserer Wohnstube stand das Fortepiano der
Khanin, in Due’s Kammer ein gut erhaltenes Billard.
Vei unserer Ankunft war der Khan etwas unwohl; indessen wur
den wir ihm doch einige Zeit nach unserer Ankunft vorgestellt. Wir fan
den in ihm einen sehr hoflichen, gutmuthig-verstandigen jungen Mann von
siebenundzwanzig lahren, welcher vielen Anstand und ein recht intereffan
tes Gesicht besa§, das hinsichtlich der Augen und der Farbe der Haut ein

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