- Project Runeberg -  Reise-Erinnerungen aus Siberien /
176

(1854) [MARC] Author: Christopher Hansteen - Tema: Exploration, Russia
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 8. Reise von Orenburg nach Astrachan. — Störfischerei der Kosaken auf dem Flusse Ural. — Reise über die Kirgisen-Steppe mit Kameelen. — Aufenthalt bei dem Kirgisen-Khan Dschanger in seinem Palaste mitten in der Steppe. — Besuch bei dem kalmuckischen Fursten Tiumén. — Ankunft in Astrachan

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176 Der Hallingtanz. sB. Kap.
Als die Kirgisen, die in dem grosien Saale versammelt waren, das Ge
rausch dieser Scene Horten, glotzten sie an der Thur in des Khans Stube
hinein, hockten, um Gtwas zu sehen, einander auf die Schultern und roll
ten vor Lachen bisweilen herab, wodurch unsere Frohlichkeit noch vermehrt
wurde. Endlich bat ich Lieuteuant Due, sich an das Fortepiano zu setzen
und einen hubschen norwegischen Hallingtanz zu spielen. Als Schul
knabe hatte ich zur Marktzeit bisweilen die Bauern Halling tanzen sehen,
und kannte einige der kunstreichen Sprunge, die darin vorkommen. Diese
versuchte ich, so gut es mir moglich war, nachzumachen. Als dieser Tanz
zu Ende war, kam Karelin zu mir und bat mich, denselben noch einmal
zu wiederholen. Ich fragte nach der Ursache und bekam zur Antwort,
dast er mir dies nicht sagen konnte, ich aber doch seine Bitte erfullen
mochte. Ich war dazu bereit, und bemerkte wahrend des Tanzes, daH
die Thur zur Stube der Khanin Fatime angelehnt stand; auch nahm ich
in der dunklen Stube den Schimmer von einer weitzen Gestalt wahr.
Tags darauf erzahlte Karelin, da§ die Khanin einen Lehnstuhl an die
Thur hatte schen laffen, welche so weit geoffnet wurde, dah sie dadurch
heimlich den norwegischen Hallingtanz sehen konnte. Die Musik zu die
sem Tanze sand an allen Orten Sibiriens, wo man sie zu horen bekam,
vielen Beifall. So lernte sie die Oberstin Murawieff in Irkutsk und ihre
kleine Tochter Sophie spielen; ebenso wurde sie von den Tochtern des
Berghauptmanns v. Achtes in der Bergstadt Slaioust, von Frau Karelin
und einer Generalin Okuneff in Orenburg und endlich hier in der Nesi
denz des Kirgisenkhans gespielt. Es giebt einen russischen Bauerntanz,
der viel Aehnlichkeit mit dem Halling hat.
Da ich nicht Billard spielen und nur wenig Russtsch sprechen konnte,
obschon es mit dem Lesen recht gut ging, benutzte ich meinen funftagigen
Aufenthalt bei dem Khan dazu, in dem Hoft und dicht davor auf der
Steppe die magnetischen Veobachtungen sowie die zur Bestimmung der
geopraphischen Lage der Nesidenz des Khans (Breite und Lange) nothigen
astronomischen Veobachtungen anzustellen, wahrend Due den gesellschaft
lichen Pfiichten bei dem Khan und seinem Secretair Karelin genugte.
Die Lage dieser Residenz, welche fruher nicht bestimmt war, sah ich
spater auf deutschen Karten dieses Theiles des russischen Reichs an
gegeben.

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