- Project Runeberg -  Reise-Erinnerungen aus Siberien /
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(1854) [MARC] Author: Christopher Hansteen - Tema: Exploration, Russia
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 9. Aufenthalt in Astrachan. — Ehrensache mit einem russischen Lieutenant. — Ein indischer Fakir. — Persischer Bombast. — Naturwunder in Grusien und Schirwan. — Das ewige Feuer. — Naphta-Quellen. — Wachsende Berge. — Der Argonautenzug strandet auf dem Eise

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9. Kap.) Das ewige Feuer. 193
nicht tiefer durch das bestandige Feuer, und die Grundfteine werden nicht
morscher, obschon die Kalksteine über der Erde bald morsch davon werden
und in Stucke zerfallen. Dieses ewige Feuer brennt ohne Rauch und Ge
ruch. Die ganze Gegend in einem Umkreise von zwei Werst enthalt den
Stoff zu diesem Feuer. lede Vertiefung, die man in die Erde grabt und
anzundet, brennt so lange mit starker Flamme, bis man sie mit Erde zu
deckt. Die grotze Grube kann wahrscheinlich in derselben Weise ausge
loscht, aber auch sogleich wieder nach Velieben angezundet werden. Merk
wurdig ist es, dast am Rande dieser bestandig brennenden Feuergrube
schones grimes Gras wachst, und dast sich 500 Fusi davon entsernt zwei
Brunnen mit gutem Wasser und ein gro§er fruchtbarer Garten befinden.
Bei diesem Feuer Halten sich bestandig einige Feueranbeter, Nachkommen
der alten Perser, welche das Feuer im Allgemeinen als ein Symbol der
Gotcheit betrachteten, und einige fromme Hindns auf. Rings um die bren
nende Grube, 12—18 Fuh von derselben, wohnen diese Leute in kleinen
Hutten. Mitten in einer solchen Hutte ist eine kleine Vertiefung gegraben,
um welche zwei oder drei Steine gelegt sind, aus die einKefsel zum Kochen
der Speisen gesetzt wird. Hierzu nehmen sie ein paar Strobhalme oder
trockenes Gras, zunden es drausien an der ewigen Flamme an und werfen
es unter den Kessel; die Hohlung entzundet sich sogleich, brennt hell ohne
Rauch und Geruch, und die Speise wird schneller gekocht, als mit Holz.
Vedeckt man das Loch mit einem Stuck Filz. so erlischt die Flamme. Bei
dieser brennenden Vertiefuug warmen sich die Einsiedler im Winter, und
gebrauchen lein Licht in ihren Hutten. leder steckt eine Rohre von der
Lange einer Elle, oben mit Thon umgeben und mit einem Thonpfropfen
versehen, nahe an seinem Bette in die Erde. Nimmt man den Psropfen
ab und zundet die Oeffnung mit Stroh an, so brennt die Rohre wie
ein Licht ohne verbrannt zu werden; legt er den Psropfen darauf, so ist
das Licht ausgeloscht.
Dieses ewige Feuer wird auchzumKalkbrennenbenutzt. Manthurmt
die Kalksteine in einen Hausen aus, zundet etwas Stroh an der grotzen
Feuergrube an, und wirft es aus den Steinhaufen; darauf steigt die
Flamme plotzlich aus der Erde mit Brausen in die Hohe, und wenn man
sie drei Tage brennen la§t, so ist der Kalk fertig.
Hansteen, Reise.

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