- Project Runeberg -  Reise-Erinnerungen aus Siberien /
199

(1854) [MARC] Author: Christopher Hansteen - Tema: Exploration, Russia
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 10. Abreise von Astrachan. — Die Herrnhuter-Stadt Sarepta. — Deutsche und französische Colonien langs der Wolga. — Beschwerliche Winterbahn. — Dänische Familie in Saransk. — Bekannte in Moskau. — Baron Schilling von Canstadt. — Chinesische Schriftsprache. — Die Fabrik Ischora. — Audienz bei Kaiser Nikolaus I. und der Kaiserin in Petersburg. — Die Minister Speranski und Cancrin

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10. Kap.) Reisebeschwerlichkeit. 199
Nnstrengung und unter starker Anwendung der Peitsche den Wagen kaum aus
dem Loche ziehen. Die Folge von diesen heftigen Erschutterungen und
Stolen lvaren Kopf- und Brustschmerzen. Mehrere Tage mutzte ich
au§erbalb der Kalesche, hinten aus dem Schlitten stehend. zubringen, da
ich die gewaitsamen Stohe nicht aushalten konnte. Bei den schlimmsten
Lochern sprang ich berab uud ging zu Fuh mit dem Barometer in der
Hand, damit es nicht zerschlagen wlirde. Diese furchtbaren Locher mer
den von den kurzen Obosen (Schlitten) der russischen Bauern hervorge
bracht; denn wenn in dem mehrere Ellen tiefen Schnee die geringste
Vertiefung entsteht, so stotzt das Vordertheil des kurzen Schlittens in die
Vertiefung, und sthrt einen Theil Schnee mit sich aus die Erhohnng hinaus.
Dadurch wird von jedem Schlitten das Loch tiefer und die Erhohung
grosier gemacht.
Den 14.Marz kamen wir endlich nach einer funstagigen muhsamcn
Fahrt uach Pensa, welches hundertfunfundneunzig Werst (28 M.) von
Saratow liegt, wo wir unsere Fahrzeuge bei einem vernunftigen deutschen
Schmied repariren lietzen. Unsere zwei Bedienten, die ganz erstarrt und nie
dergeschlagen waren und an Kopfschmerzen litten, bekamen hier Gelegen
heit sich durch einen zweinachtigen ruhigeu Schlaf in einer guten warmen
Kammer zu erfrischen, eine Grquickung, die sie feit unserer Abreise
von Kasan fast gar nicht gehabt hatten.
In einer kleinen Stadt Saransk, eine Tagereise von Pensa, trasen
wir einen Arzt aus Schleswig, Namens Friese, der in Kopen
hagen Medicin studirt hatte, nnd mit einer Danin, geborne Willms aus
Nyborg aus Fuhnen, die ihre alte Mutter bei fich hatte, verheirathet war.
Hier hatten wir die seltene Auuehmlichkeit, die uns nur einmal zuvor auf
der ganzen Reise zu Theil geworden war, unsere Muttersprache sprechen und
einzelne gemeinsame Bekannte in Dauemark erwahilen zu konnen. Als
die Frau Doctorin Horte, datz wir einen norwegischen Bedienten mit hat
ten, sagte ste: „ichmutzdochhinausundmit meinem Landsmann sprechen!"
Sie nahm darauf einen Teller mit Vutterbrot und ein Glas Wein, ging
damit hinaus, um Anders Nielsen mit einem Fruhstuck aufzuwarten, und
sprach mit ihm eine Viertelstunde lang zu gemeinsamer Belustigung, be
sonders fur Nielsen, der hier zum ersten Mal aus der ganzen Reise, wah’
rend beinahe zwei lahren, mit lemand autzer seine Herrschast sprechen konnte.

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