- Project Runeberg -  Reise-Erinnerungen aus Siberien /
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(1854) [MARC] Author: Christopher Hansteen - Tema: Exploration, Russia
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 10. Abreise von Astrachan. — Die Herrnhuter-Stadt Sarepta. — Deutsche und französische Colonien langs der Wolga. — Beschwerliche Winterbahn. — Dänische Familie in Saransk. — Bekannte in Moskau. — Baron Schilling von Canstadt. — Chinesische Schriftsprache. — Die Fabrik Ischora. — Audienz bei Kaiser Nikolaus I. und der Kaiserin in Petersburg. — Die Minister Speranski und Cancrin

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10. Kap.l Baron Schilling. Russische Lehrmethode. 201
zum Ruhme Oehlenschlagers. Nach meiner Ruckkehr sendete ich es ihm,
schilderte ihm dabei die Personlichkeit der Verfasserin, und ihre Bewunde
rung seiner Werke, was ihn, wie ich hoffte, bewegcn wurde, ein paar
fteundliche Zeilen an sie zu richten, zu deren Uebersendung ich mich erbot.
Allein Oehlenschlager’s Tragheit im Briefschreiben ist allgemein dekannt,
und das schmeichelhafte Gedicht von der Hand einer jungen Dame konnte
sie nicht überwinden.
Die Winterbahn war unn vornber. und um uach Petersburg zu
kommen, musten wir unsern Wagen wieder auf Rader schen. Wahrend
der Reise ging bald das eine Rad bald das andere entzwei. Endlich
langten wir den 9. April nm Mitternacht in der Kaiserstadt an. Auster
den Bekannten von unserm Aufeuthalt im Jahre 1828 her, als
unser Minister General Baron Palmstjerna, der liebenswurdige Admiral
Krusenstern, der Staatsrath Akademiker Parrot, der Gemraiconsul
Sterky und Andere, machte ich hier eine neue Bekanntschaft, die ich um
standlicher erwahnen must, namlich die des Baron Schilling vonCanstadt,
der fruher der Gesandtschast in Wien beigegeben war. Er war ein
lebensfroher Mann in mittleren lahren, ziemlich untersetzt, von blondem
Håar, besast einige Kenntniffe in der Mathematik und den Natur
wiffenschaften, und hatte besonders die orientalischen Sprachen, Chine
sisch, Mongolisch und Sanskrit studirt. Gr hatte verschiedme chinesische
Werke herausgegeben, welche in Petersburg lithogravhirt waren, und
zeigte mir eine besonders ruhmende Nnzeige derselben in einem franzosischen
Journal, worin unter Andern die hiibsche Form der Schriftzeichen und
die Art ihrer Verbindung hervorgehoben wurde. „Wir konnen in dieser
Hinsicht die Russen nicht erreichen," sagt der Nnzeigende, „denn wir
muffen den Gebrauch eines wirksamen Hilssmittels, das sie besitzen, ent
behren des Stocks/’ Die Lithogravhie war namlick von einfachen
russischen Unterofficieren ausgefuhrt; und wenn ein solcher Mann sagen
wurde: „ich kann das nicht zu Stande bringen." so wurde mau ihm
antworteu: „Du soll st es zu Stande bringen, Kak ni duit (wie es
auch geht), und man zeigt aus das erwahnte Hilfsmittel, welches die
Fahigkeiten in Spannung versetzt und sie nach und nach entwickelt. Nack
einer Menge mislungener Verstiche, erlangt er dann endlich die gewunschte
Fertigkeit. Die Chinescn haben bekanntlich nicht die Buchstabenschrift, durch

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