- Project Runeberg -  Reise-Erinnerungen aus Siberien /
206

(1854) [MARC] Author: Christopher Hansteen - Tema: Exploration, Russia
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 10. Abreise von Astrachan. — Die Herrnhuter-Stadt Sarepta. — Deutsche und französische Colonien langs der Wolga. — Beschwerliche Winterbahn. — Dänische Familie in Saransk. — Bekannte in Moskau. — Baron Schilling von Canstadt. — Chinesische Schriftsprache. — Die Fabrik Ischora. — Audienz bei Kaiser Nikolaus I. und der Kaiserin in Petersburg. — Die Minister Speranski und Cancrin

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206 Audienz - Schwierigkeiten. IM Kap.
Weinen und anderen Leckerbiffen, auch die beruhmten Stratzburger Ganse
leber«Pasteten enthielt, die ich wahrend der Fahrt zum ersten und ver«
muthlich letzten Male in meinem Leben kostete. Zwar war der Baron
Schilling lein schlechter Astronom, doch jedenfalls ein weit grotzerer Gastro
nom. Er hatte nicht vergebens mehrere Jahre in Wien gelebt. Aus
den Zeitungen habe ich erfahren, datz er vor einem Jahre gestorben ist.
In Petersburg Horte ich von mehreren Seiten unsern leider zu fruh
verstorbenen N. G. Abel ruhmen; ein paar franzosische Mathematiker,
Clapeyron und Lanw, welche Lehrer an dem Ingenieur-Institut waren,
nannten ihn un ssenis Lminent, und man erzahlte, dast er am Tage
nach seinem Tode zum Prosessor in Berlin ernannt worden sei.
Man hatte geauhert, dast es fur mich paffend ware, eine Audienz
beim Kaiser nachzusuchen, nm ihm fur den Schutz und die Hilfe zu dan
ken, die ich wahrend der Reise durch seine Staaten in so reichem Matze
genoffen hatte. Ich deutete dies unstrm Minister. General Baron Palm
stjerna, an, und er erwiderte, datz dies eine weitlaufige Sache sei; er
mHte an den russischen Minister, Graf Neffelrode, schreiben, der dann
die Genehmigung des Kaisers zu einer Vorstellung einzuholen hatte. Ich
autzerte daraus, da§, wenn so viele Weitlaufigkeiten damit verbunden
waren, ich die Sache fallen lassen wollte, allem ich hatte geglaubt, datz
es meine Schuldigkeit sei. Der General meinte denn auch, dasi das in
seiner Ordnung ware und versprach, das Nothige zu besorgen. Unterdeh
wiirden die russischen Ostern, den 18. April, eintreten, und ehe diese und
die sie begleitenden Festlichkeiten zu Ende waren, sei an die Audienz nicht
zu denken. Donnerstag, den 22. April, bekam ich vom Minister die
Nachricht, datz der Kaiser Sonntag den 25. April nach der Meffe, drei
viertel elf Uhr Vormittags, uns Audienz ertheilen wurde. Ich ging daher
zu Palmstjerna und fragte ihn, wie ich mich kleiden sollte, ob ich namlich
in Stiefeln gehen konnte oder Schuhe anziehen sollte, und erhielt dieAnt
wort: „Bei Gott, Sie muffen Uniform anziehen." „Aber ich habe
teine Uniform, unsere Profefforen brauchen keine; dieser schwarze Frack
ist meine Uniform; mit dem gehe ich zu meinem eignen Konig." „Reden
Sie hier nicht von Norwegen und Schweden; die sind wie ein Tropfen im
Meere; das geht durchaus nicht an! dann muffen Sie eine halbe Stunde
vor der Audienz todtkrank werden, aber Lieutenant Due, der Uniform

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