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Das Zeiss-sche Eintauchrefractometer im Dienste
des Brauereichemikers.
Vortrag, gehalten vor d. Schwed. chem. Gesellschaft in Stockholm,
von A. Penzias.
Verehrte Anwesende! Sehr gerne fölge ich der ehrenden
Aufforde-rung unseres Herrn Sekretärs Ihnen tiber die Verwendbarkeit des
Zeiss-schen Eintauchrefractometers in Brauereilaboratorien einen kurzen
Ueber-blick zu geben.
Vorrichtungen fur die Bestimmung des Lichtbrechungsvermögens von
fliissigen Körpern und die Verwertung dieser optischen Eigenschaft fur die
chemischen Untersuchungen von Plussigkeiten, sind schön alten Datums.
Die Instrumente und die Verfahren waren bis nunzu nicht einfach
genug, um in Betriebslaboratorien allgemeinen Eingang zu finden.
Das vollkommenste und einfachste Instrument fur die Anwendung
der Refractometrie zur quantitativen Bestimmungsmethoden ist das
Eintauchrefractometer nach Dr. Pulfrich.
Ganz besonders eignet sich das Eintauchrefractometer fur die
Ana-lyse des Bieres.
Bevor ich zur Besprechung dieses Verfahrens ubergehe, will ich es
nicht unterlassen, in grossen Zugen die Principien der wichtigsten
Methoden, wrelche fur die Untersuchung des Bieres uns zur Verfugung
stehen, zu erwähnen, um Ihnen den Beweis erbringen zu können, dass
die Analyse mitteist Eintauchrefractometer vor allen anderen den Vorzug
verdient.
Bei einer Bieruntersuchung handelt es sich in erster Linie um die
quantitative Feststellung des Bierextractes und des Alkohols. Aus diesen
Werten erhält man dann rechnerisch die ursprungliche Concentration
der Bierwurze. Bei allen Verfahren wird das zu untersuchende Bier
vorher entkohlensäuert. Ich beginne mit der Besprechung der
areometrischen Analyse.
Aus den specifischen Gewichten des Bieres vor und nach dem
Entgeisten desselben, schliesst man auf den Extract und Alkohol des Bieres.
Die Entfernung des Alkohols aus dem Biere erfolgt durch Einkochen auf
ungefähr ein Drittel. Diese entgeistete Plussigkeit enthält dann nur einen
wässerigen Extract des ursprunglichen Bieres. Durch Zusats von
destil-liertem Wasser wird die entgeistete Flussigkeit auf das ursprungliche
Gewicht gebracht. Man bestimmt mit einem Worte den sog. scheinbaren
und wirklichen Extract und schliesst daraus auf Alkoholgehalt.
Die sogenannte saccharimetrische Methode nach Balling fusst auf
analoger Grundlage.
Alle diese Methoden nach Bolley, Mayer, Meischauer, Balling etc.
verlangen mehrere zeitraubende Operationen, und — was die Hauptsache
ist — diese Methoden geben ungenaue Resultate.
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