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(1871-1962)
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - Häfte 50. 14 dec. 1940 - Die Überwindung der Arbeitslosigkeit und die Regelung des Arbeitseinsatzes in Deutschland, von Theo Beisiegel

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Teknisk Ti dskri ft

oder in einem pflegerischen Beruf tätig sein. Die
Pfliehtjahrstellen werden von den AÄ im
Zusammenwirken mit den Frauenorganisationen der Partei
sorgfältig ausgesucht, die Mädchen werden während des
Pflichtjahres von diesen Stellen ständig betreut. Zur
Zeit leisten rund 250 000 junge Mädchen ihr Pflichtjahr
ab, davon etwa die Hälfte in einem ländlichen, die
andere Hälfte in einem städtischen Haushalt. Auch der
weibliche Arbeitsdienst, dessen Stärke jetzt auf
100 000 Mädchen erhöht worden ist, leistet durch den
Einsatz auf dem Lande eine wesentliche
arbeitsein-satzmässige Hilfe.

Von jeher hat in Deutschland die Beschäftigung
von Ausländern eine grosse Rolle gespielt. Vor dem
Weltkriege beschäftigten wir rund 1 Million
ausländischer Kräfte in allen Zweigen der Wirtschaft, Der
katastrophale Rückgang der deutschen Wirtschaft
kommt auch in der Zahl der nach dem Weltkriege
bei uns beschäftigten Ausländer krass zum Ausdruck.
1933 z. B. waren in Deutschland nur noch rund 180 000
ausländische Arbeitskräfte beschäftigt. Mit der
Erstarkung der Wirtschaft, mit der Beseitigung der
Arbeitslosigkeit und auf Grund der politischen
Entwicklung der letzten Jahre hat nicht nur die
wirtschaftliche Anziehungskraft des gross deutschen
Raumes auf unsere Nachbarländer, die nach der Struktur
ihrer Wirtschaft eine natürliche Ergänzung der
deutschen Volkswirtschaft darstellen, erheblich
zugenommen, der Bedarf Deutschlands an ausländischen
Arbeitskräften ist auch gleichzeitig gewaltig gestiegen.
So wurden von Jahr zu Jahr wieder mehr Ausländer
beschäftigt und heute sind es wieder rund 1,2 Million.
Etwa die Hälfte davon arbeitet in der Landwirtschaft,
die andere Hälfte in der übrigen Wirtschaft,
insbesondere in der Metallwirtschaft, im Baugewerbe, im
Bergbau und in der Verkehrswirtschaft. Die
ausländischen Arbeitskräfte werden natürlich unter den
gleichen Bedingungen wie deutsche Arbeitskräfte
beschäftigt, Mit vielen Staaten sind besondere
Vereinbarungen über die Hereinnahme von
Arbeitskräften geschlossen worden. Mit diesen Staaten
stehen die deutschen Arbeitseinsatzstellen in dauernder
Fühlungnahme. Wir sehen in der Beschäftigung
ausländischer Arbeitskräfte nicht nur eine erfreuliche
Entlastung der eigenen Arbeitseinsatzlage, wir
glauben auch, dass die Beschäftigung in Deutschland un
seren Gästen selbst beruflich und wirtschaftlich
zugute kommt und dass sie dazu beiträgt, das
Verständnis und das Vertrauen der Völker untereinander zu
wahren und zu stärken.

Während des augenblicklichen Krieges sind wir
natürlich auch bemüht, die Arbeitskraft der zahlreichen
Kriegsgefangenen der deutschen Wirtschaft nutzbar
zu machen, soweit dies im Rahmen der
völkerrechtlichen Vereinbarungen möglich und zulässig ist. Zur

Zeit werden im Reich etwa 1/2 Mill. Kriegsgefangene
beschäftigt, davon der überwiegende Teil in der
Landwirtschaft, Daneben werden Kriegsgefangene
in der Holz- und Forstwirtschaft, bei
Landeskulturarbeiten, im Bergbau, im Verkehr bei Hoch- und
Tiefbauten, in Ziegeleien, Steinbrüchen, bei
Torfgewinnungsarbeiten und bei Transportarbeiten aller Art
angesetzt. Der Arbeitseinsatz der Kriegsgefangenen
vollzieht sich nur nach den Notwendigkeiten des
Arbeitseinsatzes und wird nur von den Dienststellen
der Arbeitseinsatzverwaltung durchgeführt. Die
eingespielte Organisation der Arbeitseinsatzverwaltung
ermöglich es, den Strom der Kriegsgefangenen von
vornherein sowohl bezirklich als auch beruflich und
nach der Art der Arbeiten und ihrer staatspolitischen
Bedeutung, also nach übergeordneten Gesichtspunkten
auzusetzen. Kaum waren die Kriegsgefangenen im
Sammellager angekommen, werden sie nach ihren
Berufen gegliedert und auf ihre Einsatzmöglichkeit
geprüft. Es vergingen keine 14 Tage nach der Ankunft der
Kriegsgefangenen, dann waren sie schon bereits tätig.

Selbstverständlich werden Kriegsgefangene weder
mit deutschen Arbeitskräften noch mit ausländischen
Staatsangehörigen zusammen beschäftigt.

Ich habe Ihnen, meine Herren, nunmehr in grossen
Zügen ein Bild über die Bekämpfung der Arbeits
losigkeit in Deutschland und tiber die heutige Lenkung
des Arbeitseinsatzes gegeben. Im Rahmen eines
Vortrages ist es natürlich nur möglich, das Wichtigst?
herauszustellen. Sie haben aus meinen Ausführungen
entnommen, welcher Wandel auf dem Gebiete des
Arbeitseinsatzes in Deutschland eingetreten ist, seit
Adolf Hitler die Führung übernommen hat. Sie
haben auch gehört, ein welch ausserordentlicher Bedarf
auch noch zur Zeit in Deutschland an Arbeitskräften
aller Art besteht, Wir sind überzeugt, dass auch nach
dem Kriege die Arbeitseinsatzlage in Deutschland an
gespannt bleiben wird. Arbeitsmöglichkeiten wird es
in Hülle und Fülle geben. Es gilt nicht nur, den
während des Krieges notwendigerweise angestauten
Bedarf an Konsum- und Verbrauchsgiitern zu decken,
es gilt auch, gewaltige neue Aufgaben auf allen Wirt
. schaftsgebieten anzugreifen, vor allem auf dem
Gebiete des Verkehrs- und Strassenwesens, auf dem
Gebiete des Wohnungsbaues. Für alle diese gewaltigen
Aufgaben die nötigen Arbeitskräfte bereitzustellen,
wird auch nach dem Kriege Aufgabe der
Arbeitseinsatzverwaltung sein.

Ich bin am Ende meines Vortrages und möchte
nicht schliessen, ohne dem Verein schwedischer
Ingenieure und Architekten für das Interesse zu danken,
dass er den Fragen des deutschen Arbeitseinsatzes
entgegenbringt und dafür, dass mir die Möglichkeit
gegeben wurde, vor Ihnen über diese Fragen zu
sprechen.

14 sept. 1940

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