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»Ew. Wohlgebohren
wünschte ich die lebhafte Freude ausdrknken zu kdnnen, die
ich empfand über die gkmstige Aufnahme, welche unser
Wunsch bey Jhnen gefunden. Jch zweifce nicht, daß
Wiedemann, denx ich sogleich Jhre Antwort meldete,
ebenso hoch erfreut seyn wird. Jn der That, wir ditter
es sagen, wtr alle die Angehdrigen dieser Verstorbenen
haben in der Hinsicht das Ziel der einzigen kasche er-
teicht, die und in Bezug auf Sie noch blieben.
Nachdem ich die Ehre gehabt, Ew. Wohlgebohren
die allgemeine Jdee des Denkmals mitzutheilen, so bleibt
alles andere, namentlich auch der Punkt, dessen Sie Er-
wähnnng.thun, die dem großen Basrelief zu gebende Stelle,
ganz allein Jhrem Urtheil überlassen. ————— Die Büste
geht ebenfalls unter dem heutigen Datum ab. —- Jch be-
merke, daß die Meste nur erst nach dem Tode gemacht ist,
daß der Künstler die Vekstorbene nie gesehen, daß er nur
nach einem gemahlten Vildnisse und der Angaben der bey
der Ausflchrung gegenwkkrtigen Anverwandten gearbeitet,
und daß er in Betracht dieser Umstdnde sehr viel geleistet,
aber das Eigenthktmliche des Urbildes doch nicht ganz ans-
gedrückt. hat. Besonders mußte das Ganze ingendlicher
gehalten und grazibser seyn. Wäre es in so fem Ew.
Wohlgeb. vielleicht angenehmet eine nach dem Gemälde
entworfene Zeichnung zu erhalten, so würde ich Rath
schassen. —- — Jch muß es, so oft ich daran denke, be-
klagen, daß wir so gar nicht im Stande sind Em. Wohl-
»geb., eine Jhnen mu: einigermaßen würdige Velohnung
anzubieten. Die Kenntniß und Ueberzeugung von Jhrer
edeln Denkart kann uns allein hierixber beruhigen. —-
Und nun empfangen Sie nochmals, Verehrter Herr
und Mcister, den Ausdruck meines Danks fktr Jhre gkxtige
Erfüllung unsres Wunsches, sammt den Ausdruck der voll-
kommenster Hochachtung, womit ich hin
Em. Wohlgebohren ganz ergebenster
—München, d. 18. Juli 1811. Schelling."
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