Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - Russische Bomben auf Czernowitz
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Worten. Ruhelos wirtschaftet sie umher, händeringend,
obdachlos und noch ärmer als zuvor.
Und doch ist sie Frau geblieben. Die Bombe hat es
ihr nicht nehmen können. Was meinen Sie, das nun
folgt? Ich frage nämlich, ob ich ein Bild von ihr auf-
nehmen darf. Hätte sie geantwortet: „Möge eine Bombe
Sie treffen!" es hätte mich nicht gewundert. Aber weit
entfernt, nicht das sagte sie. „Aufnehmen? So wie ich
aussehe? Da würde ich hübsch aussehen!" Ich mußte
sie erst verschiedentlich überreden, bis sie einwilligte.
„Daß auch mein vierjähriger Junge dabei ist!" Er ist
bei bester Laune. Ihm kam die ganze Geschichte sehr be-
lustigend vor. An und für sich ist sie es auch. Da schlägt
eine Fliegerbombe in ein einstöckiges kleines Gartenhaus
ein, und die Bewohner kommen heil davon. Ein Voll-
treffer aus der Luft, und keiner hat das Leben lassen
müssen. In den großen umliegenden Häusern sind alle
Fensterscheiben total eingeworfen. „Meine Mutter stand
gerade da am Balkon, als es geschah," erzählt einer.
Niemand nimmt die Bomben ernst. Man hat
sich daran gewöhnt; es ist ein richtiges Bombennest mit
bombenfesten Bewohnern.
„Da ist er wieder!" ruft man, und jetzt sehe ich ihn
in etwa achthundert Meter Höhe kreisen. Ziemlich klein
und unschuldig schaut er aus, nicht größer als meine
Handfläche. Ich hätte gern gesehen, wie er sich benom-
men hätte, wenn er ein bißchen steil heruntergesaust und
auf dem Pflaster am Ringplatz gelandet wäre. Denn
wozu eigentlich in der den Russen so lieben Stadt Czer-
nowitz Bomben werfen? Sie können nicht das geringste
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