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beiden Freunde nennen, denn es liegen, Seite an Seite
gebettet, in Ostungarn und auf den Karpathenhöhen
viele deutsche Grenadiere und ungarische Honveds. Ob
die Blutsfreunde auch über die Kampfgenossenschaft
hinaus Wahlbrüder sind, hängt von der gegenseitigen
Anpassungsfähigkeit ab, denn die Wahlbrüderschaft ist
eine Wesensverwandtschaft, ein gegenseitiger seelischer
Ausgleich, der über die Fehde hinaus zwei Menschen für
das Leben verbindet. Man hofft in Ungarn, daß die
Deutschen, die sich auf ungarischem Boden ansiedeln,
durch ihre Tüchtigkeit zur Hebung und größeren Entfal-
tung der ungarischen Landwirtschaft beitragen werden,
hofft aber gleichzeitig, daß die deutschen Gutsherren auf
ungarischem Boden für die dem Magyarentum eigenen
Umgangsformen und besondere Wesensart ein brüder-
liches Verständnis zeigen werden.
Es ist Sommer in Ungarn. Heiß brennt die Sonne,
bis der Abend die Hitze löscht. Auf dem Korso unter den
Akazienbäumen in der phantastisch schönen Stadt Buda-
pest ist es Promenadezeit. Wer nicht schon in der Som-
merfrische ist, geht Atemholen auf dem Korso, geht
Blicke wechseln und Liebesworte flüstern. Die Töne der
Zigeunerkapellen tändeln durch die Abendluft. Frauen-
augen leuchten tief und glanzvoll, und die schönste aller
Moden, der kurze, weite Rock, der in seiner Vollendung
hier getragen wird, offenbart weißbeschuhte, kleine Füße
und helle, zarte Strümpfe. Schön sind die ungarischen
Frauen, schön ist, daß sie es zeigen dürfen, schön, daß sie
in ernster Zeit einen Überschuß an Lebensfreude bewahrt
haben.
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