- Project Runeberg -  Ymer / Årgång 23 (1903) /
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(1882)
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östlichste Land, Arabien als das südlichste. Wie weit ihm der Begriff
Arabien nach Süden gilt, das lässt sich nicht gertau bestimmen. Diese
Frage ist aber deshalb sehr wichtig, weil sie sich mit der Ophirfrage
berührt. Dass die Araber schon vor Herodot bis zum Goldlande von Sofala
vorgedrungen seien, lässt sich weder beweisen, noch kurzweg ableugnen.
Wären südarabische Sclrffer wirklich schon so weit nach Süden gelangt,
und Herodot fasste diese Küsten als Teile von Arabien auf, dann erklärte
sich daraus auch seine Annahme, dass Arabien das südlichste Land der
Erde sei. Allein gegen diese letzte Hypothese möchte ich zu bedenken
geben, dass Herodot lib. III. 107 als .Produkte Arabiens: Weihrauch,
Myrrhen, Kasia, Zimmt u. s. wf., aber nicht Gold aufliihrt. Die
genannten Erzeugnisse finden sich zwar auch im Somallande, aber nicht mehr bei
Sofala. Es wäre denkbar, dass Herodot das östliche Horn Afrikas mit zu
Arabien gerechnet hätte, ähnlich wie sich auch der ägyptische Begriff Punt
auf beide Seiten des roten Meeres bezog. Westlich von diesem Gebiet
hat Herodot noch eine allgemeine Kenntnis von Ethiopien (Habesch und
oberes Nilgebiet) und eine dunkle Vorstellung von der Ausdehnung der
grossen Wüste südwärts bis zum oberen Nillaufe; dagegen sind ihm die
karthagischen Entdeckungen an der Westküste Afrikas nicht bekannt
geworden.

Diese Untersuchungen nehmen den grössten Teil der vorliegenden
Abhandlung ein. Sie sollen vor allem zeigen, wie weit Herodot die
Erdoberfläche kannte, wie weit er auch ein Urteil über die Möglichkeit einer
Umseglung Afrikas besass, und wie weit er in seinem Berichte Glauben
verdiene. Gewiss sind das alles wichtige Momente, aber sie betreffen
schliesslich doch nur Vorfragen. Die Erörterung über den Kern der ganzen
Sache, und zwar an der Hand des Herodotischen Textes, muss doch die
Hauptsache bleiben.

Wenn dann der Verfasser auf die Seefahrt selbst eingeht, glaubt er
behaupten zu dürfen, dass Herodot sich keineswegs für die Wasserumgebung
Afrikas ausgesprochen habe. Aber dagegen dürfte doch seine Erklärung
lib. IV. 4 2sprechen, dass man Libyen als ein vom Meere umflossenes
Land erkenne.

Als ein Beweis, dass die phönizische Fahrt nicht stattgefunden habe,
wird die Tatsache angeführt, dass die Kenntnis von der Halbinselnatur
Afrikas schon bald nach Herodots Zeiten vollständig vergessen sei, und
man von einem Zusammenhänge des indischen und atlantischen Ozeans
nichts mehr wissen wolle. Geschah die Fahrt wirklich, so hat man gemeint,
dann hätte sie auch Spuren zurücklassen müssen. Der Verfasser sucht diese
allerdings auffällige Erscheinung, falls die Fahrt wirklich geschehen w’äre,
dadurch zu erklären, dass er den älteren Geographen einen ausgeprägten
Mangel an Kritik vorwirft. Aber kann dieser Vorwurf auch den
ausgezeichneten Griechen Eratosthenes, Hipparch, Strabo gelten ? Der Verfasser
denkt offenbar an die Zeit nach Ptolemaeus, wo der griechische Geist im
Niedergange war. Aber ein Mann wie Eratosthenes hätte sicher Kenntnis
von der kühnen Fahrt genommen, wenn sie wirklich ausgeführt war.

Die Ursache, dass die phönizische Fahrt so bald vergessen wurde,
soll nach Ansicht des Verfassers darin zu suchen sein, dass diese Reise

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