- Project Runeberg -  Ymer / Årgång 25 (1905) /
285

(1882)
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Full resolution (TIFF) - On this page / på denna sida - Beiträge zur Kenntnis einiger Indianerstamme des Rio Madre de Dios-gebietes. Von Erland Nordenskiöld.

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EINIGE INDIANERSTÄMME DES RIO MADRE DE DIOS-GEBIETES. 285

N:o 7 sehen, haben die Yamiaca einen besonders sinnreichen
Harpunenpfeil. Ein Angelhaken aus Holz ist in der Fig. 35 abgebildet. Er ist
von den Tambopata-Guarayo. Mit diesen gewaltigen Angelhaken
fangen sie einen oft mehr als i M. langen Siluroid. Fischfang mit Netzen
kennen sie nicht. Einen an den Ufern sehr gewöhnlichen
Panzer-siluroid fangen sie mit den Händen. Die Atsahuaca und auch die
Yamiaca1 fangen Fische in der Weise, dass sie das Wasser mit
einer Wurzel vergiften.

Im August wandern die Tambopata-Guarayo den Tambopata
aufwärts, um auf den trockenen Ufern Schildkröteneier zu sammeln.

Von diesen Stämmen sind die Atsahuaca sicher die eifrigsten
Jäger, und ich habe Gelegenheit gehabt, mehrere Tage hindurch
mit ihnen auf die Jagd zu gehen. Sie kennen die Stimmen und
Gewohnheiten aller Tiere und haben ein wunderbar scharfes
Sehvermögen. Am meisten jagen sie grosses Wild und haben dafür
besondere Hunde. Diese Hunde sind schwarzer oder gelber
unbestimmter Rasse und werden wahrscheinlich geblendet. Die
Tambopata-Guarayo haben Hunde aller Arten, unter anderen sah ich bei
ihnen einen Rebhühnerhund. Diese hatten sie natürlich von den
Weissen als Geschenk erhalten, oder ihnen gestohlen.

Als ich zu den Atsahuaca kam, thaten sie sich in Tapirfleisch
gütlich. Einige Tage vorher hatten sie auf einer mehrere Tage
langen Jagdtour einen Tapir erlegt. Dieser war, soweit ich
verstehen konnte, von den Hunden gestellt und dann mit vielen
Pfeilen erlegt worden.

Ausserordentlich ärgerlich für Jäger in diesen Gegenden ist,
dass manche Affen, z. B. Ateles, die Gewohnheit haben, sich, wenn
sie nicht augenblicklich getödtet werden, mit dem Schwänze an
einem Zweig festzuklammern und denselben nicht los zu lassen
wenn sie todt sind. Ein Jäger verliert deshalb auch den grösseren
Teil der Affen mit Greifschwanz, die er schiesst. Da die Indianer
geschickte Kletterer sind, holen sie sie jedoch leicht herunter, so
verfertigen die Atsahuaca aus Holz einen langen Haken und erklettern
dann mittels eines Bastringes, in welchen sie die Fusse setzen und der sie
am Heruntergleiten hindert, die höchsten glatten Stämme, und holen
dann mit den Haken die todten oder angeschossenen Affen herunter.
Ihre ausserordentliche Geschicklichkeit im Erklettern von Bäumen
ist ihnen natürlich oft auch auf andere Weise von Nutzen.

1 Cipriani, Vias del Pacifio, S. 176.

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