Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - Sidor ...
<< prev. page << föreg. sida << >> nästa sida >> next page >>
Below is the raw OCR text
from the above scanned image.
Do you see an error? Proofread the page now!
Här nedan syns maskintolkade texten från faksimilbilden ovan.
Ser du något fel? Korrekturläs sidan nu!
This page has never been proofread. / Denna sida har aldrig korrekturlästs.
54
PAUL LEHMANN
s) ’Simbolum appostulorum secundum 12 articulos’, inc.
’Credo canit Petrus Andreas in Jhesum Christum.’
In St. Gallen 1050 p. 40.1
Mindestens zwei Bände der Königlichen Bibliothek Stockholm führen
uns zu Thomas Ebendorfer de Haselbach (1387—1464), jenem
Theologen, Geschichtsschreiber und Politiker, der bei allen unleugbaren Schwächen
die bedeutendste Gestalt der Universität Wien im 15. Jahrhundert gewesen
ist und doch immer noch keinen seine mannigfaltige kirchliche, politische,
akademische und schriftstellerische Tätigkeit aus den reichen Quellen umfassend
behandelnden Biographen gefunden hat.2 Wer die Aufgaben löst, die eine
die vielen Einzelheiten berücksichtigende und dennoch grosszügige
Lebensbeschreibung Ebendorfers stellt, wird ein Denkmal spätmittelalterlichen
Lebens in Deutschland errichtet haben, das dem Gedächtnis nicht nur eines
einzelnen Mannes, sondern einer ganzen von Leben strotzenden und doch
dem Untergang geweihten Kultur dient wie weniges andere. Der kommende
Biograph muss es unter anderen verstehen die in Hunderten von
Handschriften sich äussernde, vor allem durch Süddeutschland gehende
Überlieferung seiner zahlreichen Schriften zu erfassen3 und Ebendorfers grosse
Bibliothek Wiederaufleben zu lassen. Reste seiner Büchersammlung
befinden sich vor allem in der Nationalbibliothek4 und im Dominikanerkloster
zu Wien, da Thomas seine Bücher teils dem Wiener Collegium ducale, teils
den Predigermönchen vermacht hatte.5
Da Österreich zur Zeit für mich unzugänglich ist, die
Bibliotheksrekonstruktion überdies am besten von einem in Wien lebenden Bibliothekar
gemacht werden würde, beschränke ich mit darauf, an zwei Handschriften
zu erinnern, die nach Schweden gewandert sind.
Stockholm A. 189. Holzband mit rotem Überzug. Pap. 4936 Bli.
1 Vgl. auch Neues Archiv, IX (1884), S. 227.
- Vgl. einstweilen E. Birk in dem Monumenta conciliorum generalium. Concilium
Basileense, Tom. I (Wien 1857), S. xxxi ff.; J. Aschbach, Geschichte der Wiener
Universität, I (Wien 1865), S. 493—525; O. Lorenz, Deutschlands Geschichtsquellen im Mittelalter
seit der Mitte des 13. Jahrhunderts, I (Berlin 1886), S. 272—283.
3 Vgl. Virgil Redlich, Tegernsee und die deutsche Geistesgeschichte im 15.
Jahrhundert (München 1931), S. 12.
4 Vgl. z. B. Beschreibendes Verzeichnis der illuminierten Handschriften in
Österreich, VIII: 2 (1926), S. 271-371; VIII: 3, S. 49; K. K. Hofbibliothek, Katalog der
Ausstellung von Einbänden, S. 149.
5 Sein Testament ist laut Aschbach, a. a. O., I, S. 511, sonderbarerweise verschollen.
Auch Th. Gottlieb kannte es nicht, vgl. Mittelalterliche Bibliothekskataloge Österreichs,
I, S. 285.
8 In neuerer Zeit hat man 503 Bli. gezählt, jedoch versehentlich die Zahlen 279—288
ausgelassen.
<< prev. page << föreg. sida << >> nästa sida >> next page >>