- Project Runeberg -  Der Adel Schwedens (und Finlands). Eine demographische Studie /
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(1903) [MARC] [MARC] Author: Pontus Fahlbeck
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und Frauengunst oder zufälligen Diensten und Verwandtschaft zu
verdanken, aber ihre Zahl verschwindet hinter der großen Masse
Geadelter, welche diese Auszeichnung infolge persönlicher
Verdienste errungen haben. Im großen gesehen ist daher auch
betreffs des Adels der neueren Zeit die Rekrutierung durch Auswahl
der Besten erfolgt. In der letzten Hälfte des 17. Jahrhunderts
wie während des größeren Teiles des in. Jahrhunderts ist jeder
Bürgerliche, der auf der civilen oder militärischen
Beamtenlaufbahn eine gewisse höhere Stufe erreicht hatte, oder der durch
Geschäftstätigkeit und dergl. sich ein großes Ansehen als Bürger
erworben hatte, in den Adelstand erhoben worden. Offenbar
haben aber im großen Durchschnitt gerade diejenigen, die diese
1 löhe der Beamtenleiter erklettert hatten, oder denen es gelungen
war, sich Ansehen und Reichtum zu erwerben, die Begabtesten
repräsentiert. Deshalb muß man einräumen, daß der Adelstand,
wenn ihm in jener Zeit allerlei minderwertige Elemente zugeführt
wurden, doch gleichzeitig das Beste erhielt, was die Nation an
Menschenmaterial besaß; besonders wènn man hierher die Bischöfe
rechnet, die den Adel wohl meistens nicht ihrer selbst, sondern
ihrer Kinder wegen annahmen. Man kann deshalb ruhig sagen,
daß der Adel sich auch in neuerer Zeit aus der Blüte des
schwedischen Volkes rekrutiert hat. Wahrscheinlich standen
auch die demselben einverleibten Ausländer eher über als unter
dem Mittelmaße der Tüchtigkeit.

Endlich fand innerhalb des Standes selbst eine Auswahl
stitt. die denselben schon im Mittelalter in niederen und hohen
Adel teilte, während diese Unterschiede in neuerer Zeit auf
künstlichem Wege durch die Grafen- und Freiherrnwürde sowie durch
die Klasseneinteilung des Ritterhauses fixiert wurden. liier
dürfte indessen, infolge der geringen Größe der Masse, der
personliche Einfluß der Regenten mehr störend gewirkt haben.
Nichtsdestoweniger wird man wohl sagen können, daß diese
höheren Stände in ihren Stammvätern faktisch die yuüi/a
csscutia des schwedischen Volkes — und zwar mit Bezug auf
bürgerliche und politische Verdienste — repräsentiert haben. In ihren
verschiedenen Graden der Erhebung hat also die Rekrutierung
des Adels eine natürliche Auswahl mehrfacher Art gebildet.
Wären nicht die Spuren der Ueberlegenheit der Stammväter bei
den Nachkommen oft so schnell ausgetilgt worden — eine
eigentümliche und für die Vererbungstheorie unbequeme Tatsache — so

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