Full resolution (TIFF) - On this page / på denna sida - III. Jesaia. Der Prophet des ewigen Friedens - 1
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— 9 —
Augenschein verwirren, niemals kann die Erfahrung der
Stunde sein Gottvertrauen ins Wanken bringen. Es
gibt eine feste Ordnung in unserem Dasein, es gibt eine
innere Gerechtigkeit in allem, was geschieht, gleichviel
ob unser kurzsichtiger Blick sie wahrnimmt oder nicht.
„Rühmet den Gerechten, ihm geht es gut, denn die
Frucht seiner Werke wird er genießen. Wehe dem
Frevler, ihm geht es schlecht, denn nach dem Verdienst
. seiner Hände wird ihm getan werden.‘ Sein Gott ist
nicht nur Weltenschöpfer, er ist Weltenlenker, die be-
wegende, treibende, ordnende Macht des Weltge-
schehens, der Gott der Geschichte. „Hingestellt hat
sich zu rechten der Ewige, und Er steht, die Völker
zu richten.“ In dieser festen, göttlichen Weltordnung
fühlt er sich niemals einsam, niemals sich selbst oder
dunklen Mächten überlassen. Das Grundwort in seiner
Religion ist vielleicht der symbolische Name, den er
einem seiner Söhne gab: IMANU-EL, mit uns ist Gott.
Diese lebende Gewißheit von der Gegenwart Gottes
ist die Quelle seines Glaubens, die er — so wie keiner
vor ihm — in den Mittelpunkt des religiösen Lebens
stellt.
Der JunGe: Es scheint, als ob Hosea bis zu einem ge-
wissen Grade sein Lehrmeister gewesen. War es doch
dieser, der zuerst DAAT-ELOHIM, das innere Wissen
um Gott, als das Wesentliche in der Religion bezeichnet.
Ich habe es noch frisch im Gedächtnis, Meister, wie du
mir jenen wunderbaren Satz gedeutet, der Hosea zum
Bahnbrecher einer höheren Religion macht:
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