Full resolution (TIFF) - On this page / på denna sida - IV. Jeremia. Der Prophet des neuen Bunde - 6
<< prev. page << föreg. sida << >> nästa sida >> next page >>
Below is the raw OCR text
from the above scanned image.
Do you see an error? Proofread the page now!
Här nedan syns maskintolkade texten från faksimilbilden ovan.
Ser du något fel? Korrekturläs sidan nu!
This page has never been proofread. / Denna sida har aldrig korrekturlästs.
— 114 —
— Ich habe nun zu Israels Volk geredet seit der Zeit
des Königs Josia, mehr als zwanzig Jahre. Du weißt, daß
ich nur selten vor dem Volke erscheinen durfte, und meine
Reden sind nicht viele. Nun will ich, daß du sie nieder-
schreibst und in einer Rolle sammelst. In der Stille der
Nacht werde ich zu dir reden, Baruch, all das, was der
Herr in den vergangenen Jahren mich hat künden lassen,
und du wirst all das niederschreiben aus meinem Munde.
Heilige Stunden stehen uns bevor, Baruch! Von neuem
werden wir den Gottessturm durchleben, der in meiner
Brust gerast, als diese Worte zum ersten Male aus mir
hervorbrachen. Von neuem wird der Geist des Herrn über
unseren Häuptern schweben. Auf, Baruch, laß uns nicht
zögern!
Da holte Baruch eine Buchrolle und Tinte und begann
aufzuzeichnen aus dem Munde Jeremias alles, was er ge-
kündet seit der Zeit des Königs Josia. Als die Rolle zu
Ende geschrieben und der festgesetzte Fasttag nahe war,
sprach Jeremia zu Baruch:
— Du weißt, daß ich unter Verbot stehe und nicht ins
Haus des Herrn kommen darf. Gürte dich nun mit
Kraft, Baruch, sei ohne Furcht. Du sollst an meiner
Stelle zum Tempel gehen und vor dem versammelten
Volke die Rolle verlesen, die du nach meinem Munde ge-
schrieben. Vielleicht wenden sie sich ab von ihrem frev-
lerischen Wege, denn groß ist der Zorn und der Grimm,
den der Ewige über dieses Volk verhängt hat.
Baruch tat, wie ihm Jeremia befohlen. Der königliche
Schreiber Gemarja, Safans Sohn, stellteihm seine Familien-
<< prev. page << föreg. sida << >> nästa sida >> next page >>
