- Project Runeberg -  Propheten und Gottesmänner /
115

(1930) [MARC] Author: Marcus Ehrenpreis
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Full resolution (TIFF) - On this page / på denna sida - IV. Jeremia. Der Prophet des neuen Bunde - 6

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— 115 —
kapelle zur Verfügung, die sich in der oberen Vorhalle
am Eingange des Neuen Hofes befand. Dort versammelten
sich Priester und Hofmänner, begierig die Worte Jeremias
zu vernehmen. Nun betritt Baruch den äußeren Balkon
der Familienkapelle mit der Rolle in der Hand und liest
aus dieser vor der versammelten Menge. Spalte um Spalte
liest er mit warmer, beseelter Stimme, wie wenn er aus
seinem eigenen Innern kündete. Das Volk lauscht mit
wachsender Ergriffenheit. Jetzt erst erfassen sie diese
himmlische Botschaft in ihrer ganzen Gewalt. Alle fühlen,
daß ein wahrer Prophet durch den Mund Baruchs zu
ihnen spricht. Nachdem die Verlesung beendet war, eilte
Gemarjas Sohn, Michaja, zum königlichen Schloß hin-
unter, wo er den im Kabinett des Kanzlers versammelten
Fürsten das Geschehene mitteilte.

Michajas Mitteilung erreichte die Ratgeber des Königs
in einem Augenblicke gesteigerter Besorgnis. Seit dem
babylonischen Siege über Assyrien bei Ninive (605) und
über Ägypten bei Karkemisch (604) rückte Nebukadnezar
immer näher und immer drohender gegen Jerusalem vor.
Die Minister waren gerade im königlichen Schlosse ver-
sammelt, um die Maßnahmen zu beraten, welche die
Stunde forderte. Die Nachricht von Baruchs Auftreten
kam wie ein neues Zeichen von Gärung. Was der Pro-
phet über den König und die Stadt künden ließ, war
ja Hochverrat. Doch hinter dieser Verheißung stand
Jeremia, der machtvolle Gottesmann, dessen Rede nicht
mehr unbeachtet bleiben konnte. Er hatte die letzten
Jahre immer mehr das Vertrauen des Volkes gewonnen.

Der hohe Rat sah sich gezwungen, rasch einzugreifen.
g*

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