- Project Runeberg -  Der Adel Schwedens (und Finlands). Eine demographische Studie /
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(1903) [MARC] [MARC] Author: Pontus Fahlbeck
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Gedächtnisses zu bewahren. Aber auch in der Vorzeit war die
Erinnerung nicht imstande, die Ahnenlegende mehrere Glieder
hindurch zu bewahren, falls nicht andere äußere Stützpunkte für
die Tradition vorhanden waren. Der mächtigste ist hierbei ganz
sicher die Verehrung der Vorfahren gewesen, wie in
Griechenland und Rom, oder wie noch jetzt in China und Japan. Andere
Mittel, die vorgekommen sind und bei den europäischen Völkern
noch jetzt demselben Zwecke dienen, sind der Besitz von Grund
und Boden, der sich vom Vater auf den Sohn vererbt, weiter
das Entstehen von Wappen und des Adels, sowie vor allem die
Annahme von Familiennamen.

Eine Menge Adelsgeschlechter des Mittelalters ist
hauptsächlich durch ihre Zusammengehörigkeit mit einem Landeigentum
bekannt. In der Gegenwart kommen zuweilen Bauerngeschlechter
vor, die die Kenntnis vergangener Glieder in eine recht lange
\ orzeit hinein auf dieselbe Weise aufrecht erhalten haben.
Es wird somit — ob mit Recht oder nicht, weiß ich jedoch nicht —
gesagt, daß gewisse norwegische Bauernfamilien dank ihrer
Erbgüter ihre Vorfahren bis ins zwölfte oder dreizehnte Jahrhundert
hinauf verfolgen können. Für die Geschlechter der Aristokratie
ist die Annahme von Wappen oder Wappenbildern, die im letzten
Teil des Mittelalters in Schweden üblich wurde1), sowie die
Verleihung der Ritterwürde und des Adels, womit gewöhnlich
eine Art öffentlicher Registrierung erfolgte, allgemein eine feste
Stütze für die Bewahrung der Geschlechtstradition gewesen. Das
am allgemeinsten vorkommende Kennzeichen des Blutsbandes unter
den Lebenden wie in den vergangenen Gliedern ist indessen der
Familien- oder Zuname. In Schweden bürgerte sich dieser Brauch
erst im 16. Jahrhundert unter dem Adel ein; von der übrigen
Bevölkerung wird derselbe angenommen, je nachdem sich einer
über die Masse erhebt, in die höheren Klassen eingeht und damit
eine Familie in der weiteren Bedeutung des WorLes oder ein
Geschlecht gründet Dies ist nunmehr die einzige Art und Weise
für den Beginn von Geschlechtern und die Bewahrung von
Geschlechtstraditionen. Nur diejenigen, deren Vorfahren einen
Familiennamen angenommen haben, haben in der Regel die
Erinnerung an sie bewahrt; und nur diejenigen, die jetzt einen solchen

I) Das erste bekannte Wappen ist atis dem Jahre 1219. H. Hildebrand,
Sveriges Medeltid, II, S. 569 [f.

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