- Project Runeberg -  Der Adel Schwedens (und Finlands). Eine demographische Studie /
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(1903) [MARC] [MARC] Author: Pontus Fahlbeck
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schlechter somit in unbegrenzte Zeiten, obschon allerdings nur von
der weiblichen Seite her, fortleben. Es dünkt einem gleichwohl,
daß, wenn die Geschlechter auf der Mannesseite aussterben, sie
dies auch auf der weiblichen Seite in demselben Grade tun müssen,
und daß, wenn man sie mitrechnete, ihre Lebensaussichten sich
höchstens verdoppeln sollten, nicht mehr.

Die zuletzt angeführte Betrachtungsweise ist
selbstverständlich, wenn man die Nachkommen der weiblichen Seite ebenso
auffaßt, wie die der männlichen Seiten, oder wie ein weibliches
Geschlecht, das ausschließlich durch Mütter und Töchter
fortgepflanzt wird, wie das gewöhnliche Geschlecht durch Väter
und Söhne. Untersuchungen hierüber würden mit Sicherheit
zeigen, daß das derartig aufgefaßte weibliche Geschlecht nicht
langlebiger wäre, als das männliche, denn die Voraussetzungen
dafür, daß die Frauen sich verheiraten und Töchter bekommen,
die ein reiferes Alter erreichen, sinel nicht größer, als daß die
.Männer heiraten und Söhne bekommen, die das Geschlecht
fortpflanzen. Hier handelt es sich aber offenbar nicht um
das so aufgefaßte weibliche Geschlecht, sondern um die
weibliche Linie, die zuweilen endlose, durch die Spinnseite
vermittelte Reihe Sprossen eines Stammpaares. Scheint das nicht
zu beweisen, daß die Geschlechter nur scheinbar aussterben? Bei
näherem Nachdenken wird man gleichwohl finden, daß dem nicht
so ist. Die Erklärung der physiologischen Unsterblichkeit des Blutes
oder der Erbmasse, um diesen Ausdruck zu gebrauchen, eines
Paars Stammvoreltern, und damit der physiologischen oder
genealogischen Existenz schon lange ausgestorbener Geschlechter in
Massen lebender Individuen, ist in dem Übergänge durch Heiraten
von einem Geschlecht in ein anderes zu suchen. Auf diese Weise
können Geschlechter beständig aussterben lind ihre Erbmasse
dennoch beständig durch Einimpfung auf neue Geschlechter, das
eine von dem anderen, fortleben. Sie leben nur in anderen
Geschlechtern und unter anderen Namen. Es ist, als wenn man
sich einen tropischen Wald denkt, in welchem jeder Baum durch
Schlingpflanzen miteinander verbunden ist. Die Bäume sterben
allmählich, einer nach dem anderen, ab, aber neue kommen an
ihre Stelle und die Lianen gehen auf sie über und verbinden auf
diese Weise die toten mit den lebenden, wie die lebenden
untereinander, so daß die Kette weder in der Zeit noch im Räume
ein Ende zu haben scheint und der Wald ein einziges zusammen-

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