- Project Runeberg -  Der Adel Schwedens (und Finlands). Eine demographische Studie /
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(1903) [MARC] [MARC] Author: Pontus Fahlbeck
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lingen desselben Stammes vorkommt, wodurch eine Ehe zwischen
ihnen eine. Auslese des Schlechteren gibt. Wo bei den
Kontrahenten kein solcher Mangel vorhanden ist, wirken die
Verwandtenehen auch nicht schädlich ’).

Aus den eben angeführten Gründen, und weil, wie oben
genannt, Verwandtenehen im Adel nicht gewöhnlicher, ja kaum
so gewöhnlich waren, wie in der grossen Masse des Volkes, kauft
man die Ursache des Aussterbens der Geschlechter nicht in der
I leirat zwischen Blutsverwandten suchen. Klar dagegen ist,
daß, wenn aus anderen Gründen eine gewisse Schwäche in der
Fortpflanzungsfähigkeit eingetreten ist, bei einer Ehe zwischen
Personen, die jede für sich diese Schwäche besitzen, dieselbe
in vergrößerter Gestalt wieder bei den Kindern auftreten
wird, bis nichts mehr davon übrig bleibt und das Geschlecht
ausstirbt. Und das ist offenbar in den Geschlechtern der
höheren Klassen geschehen und geschieht noch ferner. Man
verheiratet sich in seiner Klasse, und da die Reproduktion in
diesen Klassen sowohl bei den Männern wie bei den Frauen
wahrscheinlich geschwächt ist, so ist das Resultat das bekannte.
In diesem Sinne kann eine Verwandtenehe, nämlich die
Ver-wandtenehe in den höheren Klassen überhaupt, die äußere
Ursache des Unterganges der Geschlechter sein. Dies ist keine
Verwandtenehe im gewöhnlichen Sinne; aber es ist eine soziale Auslese
aus einer gewissen physischen Schwäche, und als solche
verhängnisvoll. Eine Bestätigung dafür glaubt man in der Tatsache
zu sehen, daß illegitime Linien so häufig die ehelichen überleben.
Die Frau war gewöhnlich eine Tochter aus dem Volke und
besaß ihre reproduktive Kraft noch ungeschwächt’-).

Allein hiermitsind wir nicht zum Ende der Erklärung der
besprochenen Degeneration gekommen, ja kaum bis zum Anfang einer
solchen. Denn welches ist die Ursache der Schwächung der
Fortpflanzungsfähigkeit in diesen Klassen? Sie hat keineswegs eine
Abnahme des Geschlechtstriebes, im Gefolge, sondern dieser ist

1) Die hier entwickelte Auffassung stimmt im ganzen überein mit dem
Resultate der jüngsten vortrefflichen Untersuchung über Verwandteneheu in einem besonderen
Falle (betreffs Geisteskranker und Idioten) von !J. Mayet, Die Verwandteneil:
und die Statistik (Jahrb. d. Internat. Vereinigung für vcrgl.
Rechts-Wissenschaft etc. Hd. VII).

2) Jacoby führt dassetbe betreffs der Fürstenfamilien und ihrer Seitenlinien
an. Angef. Arb., S. 333, 438 u. passim.

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