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Dorm nicht allein die Hoifatsziffer, sondern auch die Zahl der
stehenden Ehen als Resultat der I Ieiratäziffer ist im Sinken
begriffen. Den allgemeinen Grund, der einen solchen
Rückgang bei einem hochstehenden Kulturvolk verursachen kann,
nämlich die Beschränkung des Xahrungsspielraumes, sieht man
zwar ein. Denn nächst dem Vorrücken des Heiratsalters ist
verminderte I leiratsfrequenz der Ausweg, den ein Volk
ergreift. wenn es sich zu beengt fühlt und wenn die Gefahr der
Übervölkerung droht. Allein hier liegt dieser Grund nicht vor.
Im Gegenteil, der Nahrungsspielraum hat sich in Schweden im
verflossenen Jahrhundert vervielfacht, während die Volksmenge
sich kaum mehr als verdoppelt hat. Die Quote des
Nationalvermögens und Nationaleinkommens auf den Kopf der
Bevölkerung ist, wie uns eine exakte Berechnung für einen
kürzeren Zeitraum verstehen läßt, ungeheuer gestiegen ’).
Gleichzeitig gewahren wir in unserem ökonomischen und sozialen
Leben verschiedene Wandlungen anderer Art, die ebenfalls eine
vermehrte Heiratsfrequenz hätten herbeiführen müssen. Solche
sind das Entstehen einer bedeutenden Industrie mit dem vielen
Broterwerb, den sie schafft, sowie die starke Herabminderimg
in der Zahl der unverheirateten Diener, die jede Volkszählung
seit Mitte des vorigen Jahrhunderts konstatiert. Sowohl diese
I ’inställde wie die großartige ökonomische Entwickelung, die
sich gleichzeitig vollzogen hat, hätten eine Steigerung der
Heiratsfrequenz und der Zahl der stehenden Ehen bewirken müssen.
Allein das Gegenteil ist eingetroffen. Die allgemeine Erklärung
hierfür kann nur die sein, daß andere mächtigere, der
Ehelichkeit ungünstige Kräfte vorhanden waren, die in
entgegengesetzter Richtung gewirkt haben. Aber welches, außer dem
Anwachsen der Lebensansprüche, diese Kräfte gewesen sind, ist
nicht leicht zu sagen. Denn diese Ansprüche erhalten oft die
Flügel der Phantasie und eilen dann leicht auch der schnellsten
realen Entwickelung voraus. Wahrscheinlich ist es auch liier so.
Die Schweden sind, mehr als die meisten Völker, ein tatenlustiges
Volk; und findet diese Tatenlust keinen anderen Ablauf, so macht
sie sich durch eine hohe Lebensweise verlautbar — permanent,
wenn es möglich ist. sonst wie und wann sich eine Gelegenheit
l) S. hierüber La Suede, son peuple el son Industrie, 1900, S. 451 ff.
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