- Project Runeberg -  Der Adel Schwedens (und Finlands). Eine demographische Studie /
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(1903) [MARC] [MARC] Author: Pontus Fahlbeck
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Andererseits zeigen die Romanen in dem geeinigten Italien
vorläufig’ die nämlichen demographischen Züge wie die Deutschen.
Auch die ökonomische Organisation spielt hierbei nicht, wie
zuweilen angegeben wird, eine entscheidende Rolle, außer betreffs
der größeren oder geringeren Schnelligkeit der Entwickelung.
Am frühesten wirken die zurückhaltenden Kräfte bei den
besitzenden Bauern, z. B. in Frankreich, Schweden, der Schweiz;
allmählich wachsen sie aber auch bei den Industriearbeitern, wie
das Beispiel der Vereinigten Staaten und bald auch Englands
zeigt. Hierbei kommt es weder auf die Rasse noch auf die
ökonomische Organisation an, sondern auf die Kultur. Es ist
die weitgediehene Zivilisation, welche zwar erst einer ungeheuren
Völkerfiut alle Türen öffnet, sie aber dann auch selbst zuschließt.
Diese Wirkung übt aber nicht, wie Sad ler vermeinte, die
Dichtigkeit der Bevölkerung, auch nicht der physiologische Einfluß
des Wohlstandes und des Wohllebens, wie Dubjeday und
Spencer glauben, sondern ausschließlich die oben angeführten
psychologischen Motive. Und diese stellen sich bei allen auf dem
Wege der Kultur begriffenen Völkern in dem Maße ein, wie sie
weiter vorwärts kommen. Deshalb ist die Tendenz der
Fortpflanzung’ bei den jetzigen Völkern nicht so gefährlich, wie einige
meinen. Sie hat in dem eben verflossenen Jahrhundert ihren
1 löhepunkt erreicht und befindet sich auf dem Wege nach abwärts.
Das zwanzigste Jahrhundert wird eine weit niedrigere Nativität
ergeben als die, welche wir im neunzehnten erlebt haben. Denn
das Wenn . das nach der Lehre von Malthus allein das
Übermaß der Fortpflanzung zu hemmen vermag, woran er aber selbst
wenig glaubte, ist ebenso wirklich, wie alles andere in derselben.

Aber nicht allein von der eben behandelten Seite, der der
gleichmäßigen Entwickelung aller Völker, aus sind die
Befürchtungen einer zukünftigen Volksvermehrung übertrieben und
unbegründet. Auch eine Analyse dieser Volksvennein ung selbsL
lehrt, daß sie kulminiert hat und bald zurückgehen muß. Es ist
so viel von der überwältigenden Macht der Fortpflanzung
gesprochen worden, als ob die eigentliche Ursache der großen
Volks-vermehrung in Europa im ig. Jahrhundert in ihr läge. Nichts
kann unrichtiger sein. Die Fruchtbarkeit, die ja doch clie
unmittelbare Äußerung des Fortpflanzungstriebes ist, ist während
der Volksflut des ig. Jahrhunderts geringer gewesen als in den
früheren Jahrhunderten. Nicht so sehr clie Nativität. der positive

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