- Project Runeberg -  Der Adel Schwedens (und Finlands). Eine demographische Studie /
347

(1903) [MARC] [MARC] Author: Pontus Fahlbeck
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347

In den gebundenen Gemeinwesen älterer Zeiten suchte man
das schwere Problem der rechten Volksmenge durch
Ehehindernisse verschiedener Art zu lösen. Man sollte in Fällen von
Kränklichkeit hierauf zurückkommen, aber sonst dürften die
Menschen der Jetztzeit es als ein angeborenes Recht, auf das sie
nicht verzichten wollen, betrachten, daß sie sich verheiraten dürfen.
■Da bleibt als der rechte Regulator dos iNatnrprozesses der
Volks-vermehrung nichts anderes übrig als das Gefühl der
Verantwortung. Erreicht dieses Gefühl aber einmal seine volle Höhe,
so wird auch das verwickelte Problem besser auf privatem Wege
gelöst werden als früher durch den Kollektivwillen der
Gesellschaft. Die Kinderzahl wird dann in der Mehrzahl Familien bei
vier bis fünf lebenden Kindern stehen bleiben. Geht man nämlich
von 25 Jahren als dem für die Frau passenden Heiratsalter aus
und bleibt bei ungefähr 40 Jahren Grenze für die Mutterschaft
so erhält die Generationsperiode eine Länge von 15 Jahren, was
gerade das richtige für eine solche Kinderzahl sein dürfte. Außer
den lebend geborenen Kindern kommen nämlich tot geborene
und Fehlgeburten vor1). Überall, wo keine besonderen
Umstände zu einer größeren Vorsicht mahnen, dürfte also dies die
richtige Größe der Familien in der Gegenwart sein. Eine solche
Kinderzahl gibt auch zu dem wachsenden Xahrungsspielraum
passende Zunahme der Volksmenge, vorausgesetzt daß die
Heirats-frequenz hinreichend groß ist. Die Erreichung dieser Ziele is:
jedoch die Sache der Zukunft. Das einzige, was man tun kann,
ist, die Menschen aufzuklären und zu versuchen das Gefühl der
Verantwortung- bei ihnen zu schärfen. Doch ebenso leicht, wie es is:
zu sagen, daß und wie dies geschehen müsse, ebenso schwer ist
es, dies zu bewerkstelligen. Daß hierzu das blasse Ideal einer
neumodischen Ethik, der Altruismus, nicht genügt, ist offenbar,
denn dieser reicht mit Mühe für die persönlichen Verhältnisse
untereinander aus. F.ine moralische Macht höheren Ranges ist
erforderlich, um die Menschen zu vermögen, ihre Bequemlichkeit
auf die stille und wenig anziehende Weise, von der hier die Rede
ist. der Gesellschaft urd der Zukunft zu opfern. Diese Macht
ist die Religion und das Pflichtgefühl gegen den Ursprung
aller Dinge. Aber wer und was erweckt diese wieder in unseren

11 Troudem ist die Gencrationszeit augenblicklich gewöhnlich nicht mehr als
12 Jalire.

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