Full resolution (TIFF) - On this page / på denna sida - König Augusts Politik in den Jahren 1700-01
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RESUMÉ
III
ser, aber auch gegen England und eventuell gegen Schweden
richten sollte. Gegen Subsidien von monatlich 50,000 Thalern
in Friedenszeiten wollte sich König August verpflichten, eine
Armée aufrecht zu erhalten, die im Kriegsfalle bis auf 40,000
Mann gebracht werden könnte. Diese Macht sollte ausserdem
noch dadurch verstärkt werden, dass man unter den deutschen
Reichsfiirsten eine antikaiserliche Partei organisierte. Dadurch
würde man den Einfluss des Kaisers einschränken und bei einer
zukünftigen Wahl versuchen können, die Kaiserkrone auf eine
andere deutsche Familie zu übertragen. Bei einem eventuellen
Kampfe um das spanische Erbe würde König August zum
Vorteile Frankreichs die habsburgischen Erbländer attackieren; und
fiir sich selber wolle er dann Schlesien, Mähren und Böhmen
behalten. Eventuelle Thronledigkeiten in England und
Schweden müssten dazu ausgenutzt werden, in diesen Ländern
Unruhen zu erregen und ihren Einfluss zu vermindern; Schweden
wollte König August bei einer derartigen Gelegenheit Livland
abnehmen.
Als Jordan um Neujahr 1700 in Paris eintraf, waren die
zwischen Ludwig XIV. und Wilhelm III. betriebenen
Unterhandlungen über einen neuen Allianztraktat so weit geführt, dass es
schien, als ob ein solcher Traktat ziemlich bald abgeschlossen
sein könnte. Unter diesem Verhältnissen hatte es für Ludwig
XIV. keine Eile das Anerbieten König Augusts zu aeeeptieren,
und die entsprechende Verpflichtung zu teuren Subsidien auf sich
zu nehmen. Die Möglichkeit einer eventuellen
sächsisch-pol-nischen Unterstützung gegen Ostreich war Ludwig freilich
ausserordentlich lieb, und er wünschte, sie sich offen zu halten,
aber es lag nicht in seinen Absichten, dafür unnötig zu
bezahlen. Die französischen Staatsmänner setzten infolgedessen
Jordan gegenüber nur ihr Benehmen gegen ihn bei seinem
früheren Besuch in Paris und seinen damaligen Unterhandlungen
fort. Sie Hessen sich mit Interesse über die Wünsche und
Absichten seines Herrn unterrichten und stellten sich sympathisch zu
den Vorschlägen, die er machte, vermieden es aber, so bald mit
ihm irgendwelche bestimmten Verabredungen zu treffen. Man
nahm nämlich von französischer Seite die schon früher
vorgebrachten Forderungen auf Entschädigung für den Schaden wie-
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