- Project Runeberg -  Nordisk tidskrift för bok- och biblioteksväsen / Årgång II. 1915 /
230

(1914-1935)
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230 FRIEDRICH BRUNS

dreier 1495 und 1496 bei Johann Smedh (Fabri) zu Stockholm erschienener
Werkel gehören der Ghotanschen "Werkstatt an.

Wieder aus Lübeck datiert ist Ghotans am 17. August 1488
abgeschlossenes Missale Aboense. Seine weitere dortige Wirksamkeit ist belegt durch
eine Anzahl Ablassformulare für die Jahre 1488, 1489, 1490 und 1491,2 durch
zwei Kalender auf die Jahre 1491 und 14923 nebst einer vermutlich dem
letzteren beigebenen ’Praktika’ mit Wettervoraussagen für 1492,4 und durch
sein letztes grosses Werk, die 1492 auf Bestellung des Klosters Vadstena
gedruckten Revelationes sancte Birgitte.

Im März desselben Jahres verlegte er seine Druckerei aus der
Schlu-macherstrasse in das an der südseitigen Ecke der Johannisstrasse und der
Breitenstrasse gelegene Haus;5 um die Mitte des Januars 1493 ist er durch
eine Niederstadtbucheintragung zum letzten Male in Lübeck bezeugt.6

Um jene Zeit war Grossfürst Iwan III. von Moskau durch drei unter
der Leitung des Griechen Georg Trachaniotes stehende Gesandtschaften, die
ihren Weg über Reval und Lübeck nahmen, in freundschaftliche
Verhandlungen mit Kaiser Maximilian I. eingetreten. Schon bei ihrem ersten
Aufbruch aus Moskau am 22. März 1490 waren die Gesandten u. a. beauftragt
worden, in Deutschland Künstler und Techniker verschiedener Art für den
Dienst des Zaren zu gewinnen.7 Sie scheinen Ghotan geneigt befunden zu
haben, einem solchen Rufe Folge zu leisten, und auch sonst seine Dienste in
Anspruch genommen zu haben, denn durch die Instruktion, welche sie am
6. Mai 1492 für ihre dritte Reise nach Deutschland erhielten, wurde eines
ihrer Mitglieder damit betraut, dem Lübecker Drucker Bartholomäus ein Stück
Seidenbrokat als Geschenk des Zaren zu überreichen.8 Als die Gesandten
längere Zeit in Lübeck weilten, ehe sie zum Kaiser gelangen konnten, der
damals gegen Frankreich im Felde lag, nahmen sie Ghotan zum Übersetzer
der an sie gerichteten deutschen Schriftstücke an ;9 auch fügten sie einem am
25. Juli 1492 von ihnen erstatteten Berichte nachschriftlich ein Ansuchen
Ghotans an den Grossfürsten bei, ihm unter des Zaren grossen Siegel einen
offenen Brief auszustellen zur Abwehr einer in Stockholm gegen ihn
erhobenen Anklage, auf Grund deren sein dortiges Grundstück und sonstiges

1 S. unten S, 259, Anm. 21. — Da Ghotan einen Schwestersohn Heinr. Smyt letztwillig
mit 100 rhein. Gulden bedacht hat (s. unten S. 249, Nr. 8), so liegt es nähe, den 1496
gestorbenen Stockholmer Drucker Joh. Smedh für seinen Schwager zu halten.

2 Einblattdrucke des XV. Jahrhunderts, Nr. 1111—1113, 1135, 1155 und 68 f. 3 Das.
Nr. 255 und 265. 4 Collijn, Eübladstryck, II, S. 18. 5 S. unten S. 248, Nr. 4. 6 S, unten
S. 248, Nr. 5. 7 Karamsin, Gesch. des russischen Reiches (deutsche Ausgabe), Bd. 6, S. 168.
8 Collijn, Ströftåg, S. 32. 9 Karamsin, 6, S. 177.

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