- Project Runeberg -  Nordisk tidskrift för bok- och biblioteksväsen / Årgång III. 1916 /
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(1914-1935)
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DIE FRÜHDRUCKE DES NIEDERDEUTSCHEN PLENARIUM 113

anzeige,1 die lange als Rostocker Druck galt, neuerdings aber wohl ziemlich
allgemein für ein Lübecker Erzeugnis anerkannt wird, an dritter Stelle
erwähnt ist, wo es heisst: de Ewangelia auer dat gantze iar mit der glozen.
Noch der Inkunabelkatalog des Britischen Museums bezieht auf Seite 552
diese Angabe auf die jüngeren Drucke des Boek der Prophecien vom Jahre
1488 und später, weil man eben bis dahin von dem Druck des Lucas Brandis
nichts wusste. Unzweifelhaft kann sich aber die Angabe nur auf unsern
Druck beziehen, denn nur auf ihn passt der Titel, der jeden Hinweis auf die
Epistel- und Prophetentexte weglässt, die in den späteren Ausgaben gerade
immer an erster Stelle aufgeführt werden. Wenn also noch Zweifel darüber
bestünden, ob die Bücheranzeige sich auf Lübeck oder Rostock bezieht, so
würde das neugefundene Buch abermals ein Gewicht für Lübeck in die
Wagschale werfen. Der tadellos erhaltene Wiegendruck bildet einen
stattlichen Band von 288 Blättern in Lagen von gemeiniglich 10 Blatt, aber ohne
Signaturen, ohne Blattzahlen, ohne Inhaltsangabe und ohne Registrum. Die
Seiten sind ganz gleichmässig mit 39 Langzeilen bedruckt und zu dem Druck
von Text und Überschriften ist nur eine einzige Type (Type 2 des Lucas
Brandis) verwendet worden (s. Taf. 1). Bemerkenswert ist, dass in dieser Type
hier 2 verschiedene h vorkommen, ein rundes und ein kurzgeschwänztes, unten
offenes h, was sich allerdings schon in anderen Drucken des Lucas Brandis
gelegentlich findet, während wieder andere ausschliesslich das runde h
aufweisen. Als einziger Buchschmuck dient dem Werke ein Initial-I auf dem
ersten Blatt, 204 mm lang, das uns bereits aus der »Bewährung dass die
luden irren» von 1474 bekannt ist.2 Im übrigen sind für die Initialen nur kleine
Räume von 3—4 Zeilen Höhe ausgespart, in die sie dann mit der Hand
eingemalt worden sind. Ebensowenig enthält das Buch, wie es sonst in vielen
alten Brandisdrucken schon vorkommt, Holzschnitte zur Illustration des Inhalts.
Bei der Gelegenheit möchte ich auf ein Versehen aufmerksam machen,
das dem Drucker untergelaufen ist. Blatt 49 a enthält den Schluss der Glosse
zum Evangelium des 2. Sonntags nach dem Dreikönigsfeste und den Anfang
des Evangeliums für den 3. Sonntag. Dieser nämliche Text findet sich
auffallenderweise wörtlich noch einmal auf Blatt 89 a des Bandes mitten in der
Glosse zum Evangelium des Sonntags Oculi, während aus dieser die
entsprechende Seite des Textes weggefallen ist. Diese auffallende Erscheinung
ist jedenfalls nur so zu erklären, dass an dem Buche in mehreren ziemlich
kleinen Druckabschnitten nebeneinander gearbeitet worden ist und dass, als

1 Collijn, Ettbladstryck, I, Taf. 1.

2 Gesellsch. f. Typenkunde, Taf. 766.

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