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10 K. HAEBLER
merkungen und besonders auch mit demjenigen der Inschrift bei dem Wappen
Ulrich von Huttens einwandfrei sicher gestellt.
Daraus ergeben sich nun ein Paar weitere Folgerungen. Vor allem
haben wir auf diese Weise ermittelt, dass der Freund, dem Hutten sein
Wappen in Worms im Jahre 1520 zum Geschenk machte, eben jener
Christophorus Hos, juris utriusque doctor gewesen ist, der sich durch das Exlibris
mit dem redenden Wappen (Hose — Hos) als der Besitzer der vier
Bibelbände ausgewiesen hat. Er dürfte im Jahre 1520 noch ein ziemlich junger
Mann gewesen sein, da er nach dem Eintrag auf dem Titelblatt von Band
IV noch im Jahre 1518 in Mainz studierte. Er hat aber die vier
Bibelbände erst einige Jahre später, nämlich im Jahre 1524 bei einem
Aufenthalte in Pforzheim erworben, Diese Tatsache ist insofern von Wichtigkeit,
als sich aus ihr ergiebt, dass der Zusammenhang zwischen dem Buche und
dem Wappen des Ulrich von Hutten, wie er jetzt besteht, kein ursprünglich
gegebener sein kann, sondern erst nachträglich, und zwar eine ganze Reihe
von Jahren später hergestellt ist. Damit fällt vor allem die Möglichkeit
weg, dass etwa die ganze Bibel einmal im Besitze Ulrich von Huttens
gewesen sein und dass er selbst sein Wappen darin als Ex-libris angebracht
haben könnte. Allerdings spricht gegen diese Annahme schon die
ungewön-liche Grosse des Wappens, das mit seiner Nameiisunterschrift so viel Raum
in Anspruch nahm, dass es selbst in diesem ganz stattlichen Foliobande
nicht unzerschnitten untergebracht werden konnte. Die näheren Umstände
bestätigen jedenfalls, dass wir es nicht mit einem Ex-libris des Ulrich von
Hutten zu tun haben. Den genaueren Charakter der Darstellung können
wir freilich darnach um so weniger feststellen. Hutten gehörte dem Kreise
an, der an den Überlieferungen der Zeit Kaiser Maximilians fest hielt, und
an dem mittelalterlichen ritterlichen Wesen seine Freude fand. Dazu
gehörte die Pflege und die Hochhaltung des Wappenschildes, der mit Vorliebe
als Zierde von Kleidung und Gerät angebracht wurde. In einer solchen
Verbindung wird Ulrich von Hutten jedenfalls den Auftrag erteilt haben,
ihm das Abzeichen seines ritterlichen Geschlechtes in so stattlichen
Dimensionen in Holz zu schneiden. Er war ja wohl vertraut mit der Kunst des
Buchdrucks, durch den er seine streitbaren Schriften in alle Welt hinaus
ergehen Hess. Hier nahm er ihre Hilfe für andere Zwecke in Anspruch.
Nach der Art, wie Christophorus Hos in den Besitz des Bildes gelangt zu
sein scheint, kann man es vielleicht beinahe als einen Vorläufer unserer
Visitenkarten ansprechen. Sicher ist es jedenfalls, dass die Darstellung dem
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