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22 OTTO HANDWERKER
ist und in dessen 4 Ecken die direkten Ahnenwappen Julius Echters stehen :
Echter und Adelsheim oben, Habern und Rüdt von Collenberg unten.1 (Fig. 2.)
Im dritten Julius-Supralibros sind die 3 Schilde: Echter, Rechen und
Fähnlein nicht in ein "Wappen vereinigt, sondern nebeneinander angeordnet,
jeder mit seinem Heim und zugehöriger Zier. Das Echter-Wappen nimmt
die Mitte unten ein die beiden anderen erscheinen rechts bzw. links
darüber. Ein runder Lorbeerkranz, in den die 4 Ahnenwappen Julius Echters
eingeflochten sind, umschlingt die 3 Schilde. Reiche Decken füllen den
Raum zwischen den Wappen und dem Kranz fast vollständig aus.2 (Fig. 3.)
Während die drei bisher geschilderten Arten bunt bemalt wurden, ist
ein weiteres Supralibros nur in Blindpressung hergestellt worden. Es scheint
vorzugsweise für die Rückseite der Einbände Verwendung gefunden zu haben,
während die prunkvolleren, farbigen die Vorderdeckel schmückten, und zeigt
in prächtigem ornamentalen Rahmen die stehende Figur des hi. Kilian in
bischöflicher Gewandung mit Mitra, Stab und Schwert, darüber im Bogen
die erklärende Inschrift »Sanctus Kilianus», zu seinen Füssen den gevierten
Schild Julius Echters.3 Zu den Supralibros in Blindpressung kann man auch
die kleinen Wappenstempel rechnen, von denen oben (S. 19) bereits
gesprochen wurde. Schliesslich sei noch erwähnt, dass Julius schon vor seiner
Berufung zur bischöflichen Würde Supralibros für seine Bücher verwendet
zu haben scheint, wenigstens zeigt der Band, den er 1570 noch als
Dom-dechant erwarb, das Echter’sche Familienwappen in einfachen
Renaissanceformen.
Dass diese Supralibros aussergewöhnlich prunkvoll wirken, muss selbst
Kekule von Stradonitz anerkennen, der im übrigen bemängelt, dieser Erfolg
werde auf Kosten der Haltbarkeit, Deutlichkeit und des sinnfältigen
Eindrucks erzielt, weil die Stempelpressung auf Leder einfache, bezeichnende
Linien verlange. Er glaubt auch, allerdings ohne dafür Gründe geben zu
können, dass sich Julius des runden Supralibros für die bischöfliche
Bibliothek bedient habe, während das viereckige für die eigene, persönliche
Bücherei bestimmt gewesen sei. Es dürfte aber lediglich ein Unterschied
im Alter vorliegen, indem das eine Supralibros einige Jahre älter ist als das
andere.4 Kekule von Stradonitz ging wahrscheinlich von heraldischen Erwä-
1 Abgebildet bei Kekule von Stradonitz, a. a. O., S. 345, Abb. 10. — Collijn,
a. a. O., S. 16. — G. A. E. BOGENG, Die grossen Bibliophilen, Bd 2, Nr. 158.
2 Abgebildet bei Kekule von Stradonitz, a. a. O., S. 344, Abb. 9.
8 Abgebildet bei Walde, a. a. O., I., Taf. 9.
4 Diese Ansicht vertritt auch Collijn in seinem Aufsatze »Några pärmexlibris»,
a. a. O., in seiner Besprechung des Walde’schen "Werkes regt er eine Nachprüfung der Frage an.
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