- Project Runeberg -  Nordisk tidskrift för bok- och biblioteksväsen / Årgång XIV. 1927 /
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(1914-1935)
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DER »BIRGITTEN-MEISTER» = PETER VISCHER? ___________15

Renaissance». Neben einer stattlichen Reihe von Grabdenkmälern und den
zwei Entwiirfen zum Sebaldusgrab fallen ihm der Beginn des Sebaldusgrabes
mit dem Selbstbildnis und der Sebaldstatue sowie die Apostelfiguren, des
weiteren die beiden Statuen zum Grabmal Maximilians zu. Mag auch die
Lösung des Rätsels, dass der in Vollkraft des Schaffens stehende Mann sich
seit 1513 äller eigenen kimstlerischen Arbeit in seiner Giesshiitte enthalten
zu haben scheint, nie restlos klargelegt werden können: mit der Tatsache
wird man sich abzufinden haben. Während diese etwa nun zu Gunsten
von Röttingers Annahme sprechen könnte, scheint in Bezug auf die
kiinst-lerische Gesamteinstellung eine Verschmelzung des Birgitten-Meisters mit
Peter Vischer d. Ä. vielmehr in Frage gestellt. Es trifft sich eigen, dass auch
Meller erstmalig einen Holzschnitt, als Gelegenheitsarbeit begrtindet
nach-gewiesen, im Werk des Meisters auffuhrt: den hi. Sebald auf der Säule zu
der in Schreyers Auf tråg 1494/95 in Basel gedruckten Ode des Celtis, sonst
"Wolgemut zugeschrieben und das Vorbild zu dem von Röttinger (S. 47) dem
Birgitten-Meister gegebenen Holzschnitt. Die von der Wolgemut-Werkstatt
abweichende Präzision der Ausfuhrung und klare Darlegung äller Formen
bestimmen Meller zu seiner sehr beachtenswerten Zuschreibung.

Neben dem Väter tritt zunächst Hermann d. J,, dem eine festumrissene
Gruppe von Werken zufällt, die seit 1506 mit so ausgesprochener Eigenart
auftreten, dass ihnen im Werk des alten Peter Vischer kein Platz verbleibt
und die mit Hermanns jähem Tode 1517 abbrechen. Weitgehende
Anre-gungen aus Albrecht Durers Kunst und Verarbeitung zunächst aus zweiter
Hand ubernommener Renaissancemotive charakterisieren diese Arbeiten, in
denen sich im Vergleich zum Väter ein viel leidenschaftlicheres Temperament
und naturalistischer Sinn ausspricht. Hierher gehören die meisten jener
von Röttinger zum Vergleich mit dem Werk des Birgitten-Meisters
herange-zogenen Grabplatten: ein Umstand, der schwerwiegend fur die Beurteilung
seiner Hypothese ins Gewicht fallen muss. Nach dem sicherlich zutreffenden
zeitlichen Umfang des Holzschnittwerks des Birgitten-Meisters bis gegen
Ende der zwanziger Jahre diirfte nun eine etwaige Gleichstellung dieses mit
Hermann Vischer nicht vorzunehmen sein.

Während fur Peter Vischer d. J. die durch Meller gewonnene
Charak-terisierung als des fein empfindenden und literarisch interessierten Lyrikers,
der im Bann des oberitalienischen Quattrocento steht, mit dem von Röttinger
ihm zugewiesenen Holzschnittwerk in vollem Einklang steht, bleibt die
Per-sönlichkeit des Hans Vischer am meisten problematisch. Fur die zur
Diskussion stehenden Frågen erscheint Mellers Zuschreibung des Grabmals in

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