- Project Runeberg -  Nordisk tidskrift för bok- och biblioteksväsen / Årgång XIV. 1927 /
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(1914-1935)
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110 HILDEGARD ZIMMERMANN

vaters Thron bei der Sendung der Wiirgengel, den von vorn gesehenen
Zeugen, der den Kopf halb zur Seite wendet, den traubentretenden Engel, den
den Satan fesselnden Engel sei besonders hingewiesen. Wie diese Köpfe fremd
im Werk des Meisters der Jakobsleiter, aber wohlbekannt in dem des Meisters
der Zackenblätter stehen (man vergleiche damit z. B. einmal die disputierenden
Rabbiner des Titelholzschnitts zu des Rabbi Samuelis Messiasoffenbarung1
(Fig. 4) öder die Blattleute einer bei Hans Lufft verwendeten
Titelein-fassung2), so finden sich in gleicher Weise Ubertreibungen und Härten in
der Gewand- und Körperbildung, die iiber das sonst vom Meister der
Jakobsleiter gegebene hinausgehen, aber zu denen die nächsten Parallelen im
Werk des Meisters der Zackenblätter vorkommen. Wie im eng dem Körper
angeklatschten Gewande die Beine modelliert sind und die Faltenmengen
daneben als in der Bewegung erstarrte Gebilde hart stehen, erscheint
charak-teristisch (man vergleiche besonders den liegenden Johannes des ersten, den
stehenden des letzten Blattes, die beiden vorderen, den Windén wehrenden
Engel und vor allem den Engel der Fesselung des Satans), ebenso die sehr
groben Faltenösen und die hart ansetzende Schraffenpartie bei den
Arm-beugungen (vergleiche den dem Wind wehrenden Engel vorn rechts, den
Zeugen vorn links, Gottvater auf der Engelernte). Dergleichen findet sich
beim Meister der Jakobsleiter (bei dem es sich um Weiter- und Umbildung
Lemberger’scher Eigentiimlichkeiten handelt) sehr viel gemilderter und weicher,
fliessender, während die Erstarrung und Schematisierung fur den Meister
der Zackenblätter kennzeichnend ist und sich auch späterhin noch
besonders ausgeprägt in seiner 1532 in Magdeburg erschienenen Folge der
Evangelisten und Apostel3 zeigt. So wird man sich genötigt sehen, in besserer
Er-kenntnis die Folge dem Meister der Zackenblätter zuzuschreiben. Es bleibt
erklärlich, dass dieser als unselbständiger Arbeiter, wie seinerzeit in
Cranachs Gefolgschaft, nun in die des Meisters der Jakobsleiter geraten konnte;
auf welche Weise dies geschah und wie gerade im vorliegenden Falle die
enge Verbindung der Stilelemente zu deuten ist, bleibt freilich problematisch.
Bin »Lembergerisieren» in der Art des Meisters der Jakobsleiter, aber starrer
durchgefuhrt, lässt sich im Werke des Meisters der Zackenblätter in
Uber-windung der Cranach’schen Einfliisse gleichzeitig feststeilen,4 doch nirgends

1 A. a. O., S. 16.

2 A. a. O., S. 14.

3 A. a. O., Verzeichnis A Nr 47.

4 Es bleibt in diesem Zusammenhange wichtig, dass Geisberg einmal eine
Titelein-fassung des Meisters der Zackenblätter Lemberger zuschreiben konnte; vgl, in meinen Bei~
trägen, S. 90, Anm. 39.

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