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120__________________HILDEGARD ZIMMERMANN
merhin bleibt auch hier jede Zuschreibung, sowohl einerseits an den Meister
der Zackenblätter, andererseits zur Gruppe der beiden fur sich stehenden
Holzschnitte, Reichswappen und Haus des Salomo, problematisch.
Den derben Altdorfer-Kopien in der Folge des Meisters der
Zackenblätter wird vermutlich die schon oben bei Lemberger erwähnte Kopie von
dessen harfespielendem David im dritten Teil sich anschliessen, die in
ent-sprechender "Weise eine Vergröberung des Originals und ungefiigen Schnitt
zeigt. Ebenso sind zur Folge die beiden einzigen im vierten, die Propheten
umfassenden, Teil verwendeten Illustrationen einzubeziehen. Die Vision
des Jesaia beweist ohnedies durch ihre Abhängigkeit von Erhard Altdorfer
(der hier Lemberger frei kopiert1) ihre enge Zugehörigkeit. Die Vision des
Daniel geht auf die, in späteren Bibelausgaben noch häufig wieder
verwen-dete, dem Monogrammisten A W zuzuschreibende Darstellung2 zuriick, die
bereits die einzeln erschienene Urausgabe von Luthers Ubersetzung dieses
Propheten, 1530 bei Hans Lufft3 erläuterte.
Im sechsten Teil von Gustaf Vasas Bibel finden wir ausser der bereits
besprochenen Folge zur Apokalypse des Meisters der Zackenblätter und einem
ganz fur sich stehenden blattgrossen Holzschnitt mit Christus am Kreuz eine
Folge mit Darstellungen der vier Evangelisten, des Apostels Paulus mit der
Botin Phoebe und des Apostels Petrus. Wiederum lassen sich,
ausgenom-men fur das erste Bild (Matthäus), getreu kopierte Vorbilder nachweisen.
Dass deren eines, der Apostel Petrus, von Erhard Altdorfer aus dessen
Folge zur Lubecker Bibel herriihrt, verbindet die vorliegende Folge bereits
mit der der Querbilder zum Alten Testament, die ja zum grössten Teil auf
Erhard Altdorfers Originale zuriickgeht. Die in gleicher "Weise vergröbernde
Zeichnung dieser Kopie und der derbe Schnitt weisen auf die gleiche
aus-fuhrende Hand, als die wir die des Meisters der Zackenblätter annehmen
mussten. Fur diesen spricht auch die ohne nachzuweisendes Vorbild
auf-tretende Matthäus-Darstellung mit dem ungeschickt zur Seite gewendeten
bäurischplumpen Engelkopf und der harten zackigen Faltenzeichnung. Somit
werden auch die iibrigen nach Mässen und Schnittausfuhrung als zugehörig
sich ausweisenden Holzschnitte der Folge, die als derbe Kopien kaum etwas
von dem Urheber aussagen können, dem Meister der Zackenblätter zufallen.
Die Vorbilder entstammen Folgen von Illustrationen fur Oktavausgaben Hans
Luffts, die seit 1529 auftreten und ausserordentlich häufig verwendet sind.4
1 Rottinger, a. a. O., Nr. 10.
2 Vgl. in meinen Belfragen, S. 55.
8 Luthers Werke, Weimar 1883 ff., Deutsche Bibel, Bd. 2, S. 484 *35.
4 Vgl. in meinen Beiträgen, S. 37 ff.
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