Full resolution (TIFF) - On this page / på denna sida - O. Walde: Die Herzogl. Bibliothek in Gotha und die literarische Kriegsbeute aus Würzburg
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24 O. WALDE
thek auf Martinsburg stammenden Werken gleichen. Wie erwähnt, ist eine
Anzahl Bände ausserdem mit Julius Echters Familienwappen in Farben und
einfacherer Ausführung geziert, als sie die prachtvollen Supralibros zeigen,
die er für die Bücher benutzte, welche er in den ersten Jahrzehnten seiner
Bischofszeit für die Schlossbibliothek auf Marienberg binden liess. Solche
Supralibros aus Julius Echters Dekanatszeit sind in einzelnen Fällen auf
Büchern in der Würzburger Universitätsbibliothek erhalten,1 aber ohne die
Nummern oder Signa, die sich in den Gothaer Büchern finden.
Wie erwähnt, haben die von mir in Götha angetroffenen Bücher aus
der Sammlung, die ich als die Würzburger Domkapitelbibliothek bezeichne,
eine durchgehende Numerierung auf dem Vorsatzblatt mit arabischen Ziffern
von 1 bis 489, der höchsten von mir gefundenen Nummer. Wahrscheinlich
stammen diese Nummern von der Inventarisierung der Bücher bei der
Beschlagnahme in Wurzburg und kommen auf anderen aus Wurzburg
stammenden Büchern dieser Bibliothek nicht vor. Dass diese Nummern auf eine
ältere Katalogisierung der Bibliothek schon während ihrer Würzburger Zeit
zurückgehen, halte ich für ausgeschlossen; ebensowenig rühren sie von einer
späteren Katalogisierung in Götha her. Von einer solchen älteren
Katalogisierung in Wurzburg finden sich andere Signa, deren Typus dem gleicht,
den ich bei einem Teil der in Uppsala befindlichen theologischen Bücher
aus Julius Echters Schlossbibliothek beobachtet habe.2 Diese Signa befinden
sich hier unten auf dem Titelblatt und bestehen aus einer Majuskel, welche
die Abteilung angibt,3 sowie aus einer oder zwei Nummern in arabischen
Ziffern, die wohl die Unterabteilung oder das Bücherregal oder beides
bezeichnen. Das Signum ist also dreiteilich, z. B. J. 10. 4. oder zweiteilig, z. B.
J. 49. Die Signierung ist, wie ich es auch bei den Würzburger Büchern in
Uppsala konstatieren konnte, nicht für die ganze Bibliothek durchgeführt.
Spätere Erwerbungen haben vielleicht keine solchen Signa erhalten.
1 Einen solchen Band beschreibt Stoehr in seinem Aufsatz Superexlibris der
Bischöfe von Wurzburg, in Exlibriszeitschrift, 16 (1906), S. 183. Prof. Handwerker hat mir
freundlichst mitgeteilt, dass er unter dem jetzigen Bestande der "Würzburger
Universitätsbibliothek nur ein einziges Werk kennt, das Julius Echter während seiner Dekanatszeit
gehört hat, nämlich eine Auflage von Johannes Chrysostomi Opera (erwähnt u. a. in seiner
Geschichte der Würzburger Universitäts-Bibliothek, S. 12). Ich benutze die Gelegenheit,
ihm auch an dieser Stelle meinen verbindlichsten Dank für die liebenswürdige
Bereitwilligkeit auszusprechen, mit der er trotz seiner stark in Anspruch genommenen Zeit meine
Fragen betreffend das Verhältnis zwischen der neugefundenen Würzburgbibliothek in Götha
und der alten Dombibliothek beantwortet hat.
2 Walde, a. a. O., 1, S. 130 f.
3 Alle so signierten Bücher sind juristische Literatur, und der Abteilungsbuchstabe
ist J (=Jus).
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