- Project Runeberg -  Nordisk tidskrift för bok- och biblioteksväsen / Årgång XVII. 1930 /
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(1914-1935)
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Full resolution (TIFF) - On this page / på denna sida - O. Walde: Bücher- und bibliotheksgeschichtliche Forschungen in ausländischen Bibliotheken

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94 O. WALDE

Moller gehört hat und ein schönes, kleines, kreisrundes Supralibros mit dem
Wappen des Eigentümers trägt. Er ist wahrscheinlich ein Sohn von
Eberhard Moller, aus dessen etwa 40 Jahre älterer Bibliothek sich gleichfalls viele
Bücher mit einem gleichartigen Stempel in Hamburg befinden.1

Von Büchern älterer skandinavischer Provenienz fand ich in Hamburg
nur eine geringe Anzahl, darunter nur ein einziges von grösserem Interesse.
Ein Exemplar von Henrici Kyspenningii Aquae vitae de fontibus
Salvatoris (Antv. 1583) hat dem dänischen Dramaturgen und
Kirchenliederdichter Hans Christensen Sthen gehört, aus dessen Bücherei ich in Schweden,
insbesondere in Uppsala mehrere Nummern gefunden habe.2 Das Buch ist

1588 gekauft, als Sthen Pfarrer in Malmö war. Vorher hatte er in
Helsingör gewohnt, in welche Zeit seine wichtigste literarische Wirksamkeit fällt.
Dagegen sind aus der Malmöer Zeit nur wenige Erzeugnisse seiner Feder
erhalten. Indes scheint das in Hamburg gefundene Buch diese Lücke
teilweise ausfüllen zu können, da wir in ihm ca. 300 enggeschriebene Seiten
von seiner Hand besitzen, die einen Teil seiner literarischen Hinterlassenschaft
enthalten. Das Interessanteste hiervon ist eine umfangreiche Sammlung,
hauptsächlich dänischer, Sprichwörter »Phrasium et proverbiorum latinorum
sive vernaculorum collectore Johanne Christi. Sthenio», aus der vielleicht
die Sprichwörtersammlungen von Peder Laale und Peder Syv in manchen
Punkten ergänzt werden können.3 Ausserdem enthält der Band mehrere
geistliche Gedichte auf dänisch, wahrscheinlich Originale. Das meiste ist

1589 und 1590 in Malmö geschrieben.4

Von anderen dänischen Bücherbesitzern aus dem 16. und 17. Jahrhundert
verzeichnete ich in Hamburg Johannes Seuerini Malmogiensis Wejlle, Isak
Grönbeck, Nicolaus Christiani Lymuicus, Claus Christof fersen Lysch ander,
einen Asmundus Tychicus Londinensis, wahrscheinlich einen Sohn des Lunder
Bischofs Tyge Asmundsen, ferner einen Nicolaus Canuti Cimber sowie zwei
Mitglieder der Familie Brockenhuus, Just und Oluf. Aus der Bibliothek des
Reichskanzlers Jacob Ulf eld dürfte ein Werk mit dem Titel Tratado de nobleza

1 Eberhard Moller ist vermutlich identisch mit dem Hamburger Bürgermeister gleichen Namens, und
der Sohn Vincent bekleidete später dasselbe Amt (vgl. Mollerus, Cimbria literata, 1, S. 435).

2 Walde, Stephanii bibliotek och dess historia (in NTBB 4, 1917, S. 294 f.).

3 Dass Sthen in seinen Schriften häufig Sprichwörter anwendet, betont Brix in der Einleitung zu
der 1914 erschienenen Ausgabe des Vandrebogen. Vgl. auch Danske Samlinger for Historie, Topographi
etc. Bd. 1 (Khvn 1865—66), S. 243, wo der Pfarrer (d. h. der Verfasser selbst) in Sthens moralisch-allegorischem
Schauspiel Kortvending so schön von Peder Laales Sprichwörtern redet.

4 Bisher hat sich mir leider noch nicht die erhoffte Gelegenheit geboten, diesen literarischen
Nach-lass von Sthen näher zu behandeln. Das Buch ist jetzt in der Staats- und Universitätsbibliothek bei den
Handschriften untergebracht und trägt das Signum Cod. Theol. 2090 a.

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