Full resolution (TIFF) - On this page / på denna sida - Comité International des Bibliothèques. 3:e session. Stockholm 20—21.8. 1930. Actes - XVI. Mitteilung betreffend den Plan einer allslavischen Gesamtbibliographie und deren Voraussetzung. Von Dr. Zd. Tobolka
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Annexe XVL
MITTEILUNG BETREFFEND DEN PLAN EINER ALLSLAVISCHEN
GESAMTBIBLIOGRAPHIE UND DESSEN VORAUSSETZUNGEN.
Von Dr. Zd. Tobolka, Prag.
Die Mehrzahl der slavischen Völker sucht die Herausgabe von
Nationalbibliographien dadurch auf eine sichere Grundlage zu stellen, dass sie sie von amtlich dazu
berufenen Fachleuten ausarbeiten lässt und auf Staatskosten herausgibt. Die Russen
hatten schon lange vor dem Weltkriege — seit dem Jahre 1907 durch die Herausgabe
des «Kniznaja lëtopis» (Bibliographisches Jahrbuch) amtlich für die Herausgabe einer
Bibliographie gesorgt. Diese Zeitschrift kam in Petersburg heraus. Seit dem Jahre
1920 kommt sie in Moskau als Publikation des russischen Buchzentralamtes heraus
im staatlichen Verlag. Seit dem Jahre 1926 wird sie durch eine selbständige Zeitschrift
— »ZurnaPnaja lëtopis» (Zeitschriften-Jahrbuch) — ergänzt, die eine systematische
Übersicht aller Aufsätze in den periodischen Zeitschriften gibt. Die Eintragungen aus
dem «Kniznaja lëtopis» werden auch auf Zetteln von internationalem Format gedruckt.
Weil man in Russland den Mangel an einer Bibliographie aller russischen Druckwerke
von der Einführung des Buchdruckes bis zur neuesten Zeit schwer empfand, betraute
man im Jahre 1929 eine eigene Kommission damit, diesen Mangel zu beseitigen.
Auch die Bulgaren kümmerten sich vor dem Kriege schon um die Herausgabe
einer Bibliographie ihres Staates. Seit dem Jahre 1897 gibt die Nationalbibliothek in
Sofia eine bibliographische Zeitschrift mit dem Namen «Bibliograficeski bjuletin na
knigitë, spisanijata i vëztnicitë, koito sa postäpili v Sofijskata Narodnata Biblioteka»
(Bibliografisches Verzeichnis der Bücher, Schriften u. Zeitschriften, welche in die
Nationalbibliothek in Sofia eingelaufen sind). Es ist das eigentlich ein Jahrbuch, das in
alphabetischer Ordnung die Pflichtexemplare, die in die Nationalbibliothek in Sofia
kommen, verzeichnet. Heuer kam noch eine zwreite, systematisch geordnete Bibliographie
des bulgarischen Schrifttums hinzu, die in der Zeitschrift «Bulgarska knijga»
(Bulgarisches Buch) herauskommt. Obwohl es sich um eine unoffizielle Bibliographie handelt,
so ist sie doch nach den bulgarischen Pflichtexemplaren gearbeitet, die in die
Nationalbibliothek in Sofia kommen. Jugoslavien hat keine offiziell feststehende Publikation,
welche die gesamte, in Jugoslavien herauskommende, literarische Produktion
verzeichnen würde. Vorläufig wird diese Lücke durch die seit dem Jahre 1929 in Zemun
(Semlin) herauskommende Zeitschrift «Nasa knjiga» (Unser Buch) ersetzt. Sie wird im
Privatverlag, aber von Fachleuten herausgegeben. Die Slovenen und Kroaten haben
beide ihre eigene unoffizielle Bibliographie ihres Volkes. Diese Publikationen stammen
keineswegs von Bibliographen und Bibliothekaren, sondern sie sind bei den Slovenen das
Werk slovenischer Buchdrucker, bei den Kroaten das Werk der Buchhändler. Die
erwähnte slovenische Bibliographie kommt alphabetisch geordnet in der 1930
begründeten Zeitschrift: «Slovenski tisk» (Slovenischer Druck) in Lublana (Laibach)
heraus. Die kroatische Bibliographie ist ebenso alphabetisch geordnet und kommt
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