Full resolution (TIFF) - On this page / på denna sida - Bibliothek und Superexlibris des Domdechanten Julius Echter von Mespelbrunn. Von Heinrich Endres, Würzburg
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HEINRICH ENDRES
Bemalung schliessen. Der Einband (Schweinsleder über Klebpappe mit
Resten von Verschlussbändern aus gruner Seide) ist in Blinddruck mit
Rollen-mustern verziert und stammt aus der Werkstatt des Würzburger Meisters
H. R. (Hans Rietzsch). Der Schnitt der Bände ist grün und im Gegensatz
zu den Banden der Hofbibliothek nicht mit Titel, Namen des Besitzers und
Jahr versehen. Diese bestimmte Art der Bücherpflege bei einem
Fünfund-zwanzigjährigen — so alt war Julius bei seiner Wahl zum Domdechanten —
legt die Vermutung nahe, dass Julius auch als Student bereits eine
Bibliothek besessen hat.
Neben der Chrysostomusausgabe ist mir ein weiterer Band mit dem
Echterwappen aus den Beständen der Universitätsbibliothek zu Wurzburg
bekannt: Albini Flacci Alcuini Homiliae SS. Patrum, Cöln 1569 (Signatur:
Th. horn. f. 49).1 Der Einband, ein Schweinslederband über Klebpappe mit
A
1 5 7 o-
Ut*M>W**H jtUpUn-(r. Cl) 10 1XX
Abb. 2. BESITZEINTRAG JULIUS ECHTERS.
Resten von zwei seidenen Schliessbändern, stammt aus einer Würzburger
Werkstatt. Der Vorderdeckel trägt das einfache Echterwappen, das einst
bemalt war, in Zeichnung und Ausmass völlig identisch mit dem
Superexlibris der Chrysostomusbände. Im Felde oberhalb des Wappens stehen die
Initialen J * E * V * M, im Felde darunter das Jahr 1571 (Abb. 3). Ein
Be-sitzvermerk war vorhanden, ist aber herausgeschnitten. Nur der
charakte-ristische, grosse Energie verratende, steile Anstrich zum J ist gerade noch
erhalten und genügt zur Feststellung der Schrift: J[ulius] E[chter] V[on]
M[espelbrunn] war nach dem Eintrag und den Initialen der Besitzer des
Buches. Es ist der einzige Band mit dem Aufdruck der Initialen J * E * V* M,
den wir bis jetzt kennen. Ich möchte noch darauf hinweisen, dass die
Homi-lien des Albinus Flaccus in dem Katalog der Echterschen Familienbibliothek
aufgeführt sind, der sich in der Würzburger Universitätsbibliothek befindet.2
1 Das Buch trägt auf dem Titelblatt den Vermerk: Ex Libraria.....ia. Anno
Salutis 1634. Es war also ein Beutestück aus dem Dreissigjährigen Krieg. Leider ist
gerade der Namen der Bibliothek durch Ausradieren beseitigt. Das Titelblatt hat ausserdem
noch zwei unwesentliche Besitzeinträge aus dem 18. Jahrhundert.
2 M. ch. f. 641, Blått 4V.
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