- Project Runeberg -  Nordisk tidskrift för bok- och biblioteksväsen / Årg. XXIV. 1937 /
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(1914-1935)
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PAL’L LEHMANN

bekannt und vertraut geworden. Da die Gewinnung für den christlichen
Glauben und die Einbeziehung ins Geistesleben des Mittelalters nicht nur
von Deutschland und Frankreich (Ebbo, Anskar u. a.) her, sondern auch
von den britischen Inseln aus erfolgte, müssen einstmals lateinische Codices
für Gottesdienst und Schulunterricht mit insularer, d. h.
irisch-angelsächsischer Schrift notwendigerweise nach Dänemark, Island, Norwegen,
Schweden in einer Zahl gekommen sein, die man zwar niemals wird bestimmen
können und nicht in die Hunderte rücken darf, die doch aber stattlich
gewesen sein muss. Deutliche Spuren des Zusammenhanges mit
angelsächsischer Schrift zeigen sich namentlich in der isländischen
und norwegischen Minuskel des 11.—12. Jahrhunderts und auch der
Folgezeit durch die Federhaltung, Buchstabenstellung, durch einzelne
Buchstabenformen und Abkürzungen.1 Insulare Handschriften selbst sind
in den nordischen Ländern nur ganz wenige vorhanden.

Die Kungl. Biblioteket Stockholm besitzt ein prächtiges Evangeliar,
das um 770 in Canterbury teils mit Gold, Silber und Weiss auf
Purpur-pergament, teils mit Schwarz auf weissgelbem Pergament geschrieben und
überaus prächlig geschmückt ist, hundert Jahr nach seinem Entstehen einem
englischen Edelmann namens Alfred gehört hat.2 In Schweden befindet sich
dieser Codex aureus allerdings erst, seitdem ihn Johan Gabriel Sparwenfeld
(1055—1727) am 8. 1. 1690 angekauft hatte3 und zwar in Madrid, wohin
der Band über die Sammlungen des Hieronymus Zurita, des Klosters Aula
Dei in Saragossa, der Herzöge von Olivarez und Eliche gekommen war.
Dagegen hat man in Stockholm von Aktendeckeln des Kammararkivet einige
Blätter alter englischer Provenienz abgelöst, die schon während des
Mittelalters auf skandinavischem Boden gewesen sein dürften4, darunter Teile
eines Missale anglicanum sacc. X mit typisch englischen Schriftzügen.
Und in der Königlichen Bibliothek zu Kopenhagen haben wir unter der

1 Vgl. einstweilen J. Bröndum-Nielsen bei Dahl-Bring, Bibliotekshandbok I (1924), S. 77 {f.;
Harali» Spehr, Der Ursprung der isländischen Schrift und ihre Weiterbildung bis zur Mitte
des 13. Jahrhunderts. Halle 1929; Flom, Studies in Scandinavian palæography, in: Journal
of English and Germanic philology, XIV (1915), S. 530—543.

2 Vgl. E. H. Zimmermann, Vorkarolingische Miniaturen (Berlin 191 G), S. 131—133, 286—289,
Tat. 280—286 und 204a; O. Wieselgren; in: Nordisk Familjebok, IV8 (1925), Sp. 1197.

3 Vgl. auch c. V. Jacobowsky, ./. G. Sparivenfeld, Bidrag till en biografi (Stockh. 1932),
S. 131.

4 Vgl. I. Collijn, Handlingar angående undersökning av äldre arkivalieomslag i Kammar-

arkivet och Biksarkivet (Stockh. 1914), S. 31 ff. — Inzwischen sind wohl noch andere Frag-

mente zum Vorschein gekommen.

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