- Project Runeberg -  Nordisk tidskrift för bok- och biblioteksväsen / Årg. XXV. 1938 /
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(1914-1935)
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TONI SCHMII)

Gebrauch des monastischen Breviers ist viel beschränkter. Es ist das
Mönchsbrevier im engeren Sinn, das Brevier der alten Mönchsorden und
somit auch das aller Verzweigungen der benediklinischen Ordensfamilie.

Der vorliegende Codex gehört der letzteren Gruppe an. Das geht
unzweideutig aus der Anordnung des Textes hervor (Abb. 1). Anstatt
diesen genügend zu berücksichtigen, hielt Geete einige Feste im Kalender
für entscheidend dominikanisch, was sic indessen bei näherer Betrachtung
nicht sind. Vor allem überzeugte ihn die Bezeichnung sanctificatio für
das Fest Mariä Empfängnis am 8. Dezember, ferner die Feste dreier
dominikanischer Heiliger: des Dominikus, des Märtyrers Petrus und des
Thomas von Aquin.

Der Kalender ist aber nicht dominikanisch. Er kann es schon deshalb
nicht sein, weil alle drei dominikanischen Heiligen nur mit dunkler Tinte
eingetragen sind. Sie waren folglich nicht Gegenstand hoher Feste und
einer intensiven Verehrung. Der Kalender ist ein ausgesprochener
Kartäuserkalender mit den Festgraden eines solchen; der höchste ist
cande-larum (non conversisj. Am 8. November findet sich das Reliquienfest wie
in La Grande Chartreuse. Die beiden heiligen Kartäuserbischöfe Hugo
von Lincoln und Hugo von Grenoble sind mit hohen Festgraden
(cande-larum beziehungsweise XII lectionum) bezeichnet. Wenn der
Ordensstifter, der heilige Bruno, fehlt, so ist zu bedenken, dass er erst im Jahre
1515 heiliggesprochen wurde und daher in älteren liturgischen Büchern
nicht auftritt.

Die Kartäuser beobachten bald nach der Gründung des Ordens
besondere Statuten und werden nicht zum Benediktinerorden oder einem seiner
späteren Reformorden gerechnet. Doch sind sie Mönche im eigentlichen
Sinn und verwenden das Mönchsbrevier.

Ihr Kalender konnte sich nicht das ganze Mittelalter hindurch
gleich-mässig entwickeln. Während des grossen abendländischen Schismas war
der Orden wie auch andere in zwei Parteien gespalten. Die eine erkannte
den Papst in Avignon an, die andere seinen Gegenpapst Urban VI. Die
Urbanisten betrachteten nun auch nicht La Grande Chartreuse als
Mittelpunkt und Oberhaupt, sondern die Kartause Seitz in Steiermark. Jede
Partei oder Gruppe von Karlausen machte die Entwicklung des Kults mit,
die von dem von ihr anerkannten Papst bestimmt wurde. Sie übernahm
die Feste, die der Papst der ganzen Kirche vorschrieb. Manche Feste

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