- Project Runeberg -  Botaniska studier tillägnade F. R. Kjellman den 4 November 1906 /
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(1906) [MARC]
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die von Haberlandt [1] entdeckten gelenkartigen Wandverdünnungen
am Grunde der Epidermispapillen. Die Empfindlichkeit gegen die
verschiedenen reizenden Stoffe fordert aber, dass die Kutikula für diese
Stoffe permeabel ist. Weil nämlich der Reiz in vielen Fällen
augenblicklich eintritt, kann an eine Leitung der Stoffe auf Umwegen nicht
gedacht werden. Für gasförmige Stoffe muss also die Kutikula der
reizbaren Epidermis ziemlich leicht permeabel sein; ebenso fur flüssige
Stoffe ätherischer Natur, wie Chloroform, ätherische Öle, u. a. Für
wässerige Lösungen dürfte die Permeabilität geringer sein. Eine 2%ige
Chromsäurelösung, z. B., ruft in mehreren Minuten keine Reizung hervor.
Die oben erwähnten reizenden Lösungen sind indessen grösstenteils von
so kräftiger chemischer Wirkung, dass sie wahrscheinlich die Kutikula
anzugreifen oder zu verändern im Stande sind.

2. Über die Bewegungsmechanik der Staubfäden von Berberis.

Die allgemein herrschende Theorie über die durch Stoss oder
Berührung ausgelösten Variationsbewegungen bei einigen höheren Pflanzen
ist auf Pfeffer’s grundlegenden Untersuchungen, die sich hauptsächlich
auf die Blätter von Mimosa und die Staubfäden von Centaurca bezogen,
basiert. [2] Nach dieser Theorie kommt die Bewegung dadurch zu Stande,
dass die Zellen eines bestimmten Gewebes, deren Wände unter dem
Drucke eines hohen Turgors in die Länge ausgedehnt sind, bei der
Reizung plötzlich Flüssigkeit durch ihre Wände in die Interzellularen
ausscheiden, wobei der Turgor sinkt und die Wände sich elastisch
zusammenziehen. Das allmähliche Herstellen des früheren Turgordruckes
führt dann den ausgestreckten Zustand herbei.

Chauveaud [3] hat gegen diese Theorie den Einwand erhoben, dass
isolierte und trocken liegende Staubfäden von Berberis ihre
Krümmungsfähigkeit lange erhalten. »Wenn jede Krümmung von einem


[1] Haberlandt, Sinnesorgane im Pflanzenreich. Leipzig 1901, p. 29.
[2] Pfeffer, Physiologische Untersuchungen. Leipzig 1873. — Ders., Zur Kenntnis
der Plasmahaut und der Vakuolen nebst Bemerkungen über den Aggregatzustand des
Protoplasmas und über osmotische Vorgänge. Abhandl. der math.-phys. Cl. der k.
sächs. Ges. der Wiss., Bd. 16, Leipzig 1891. p. 320 ff.
[3] Chauveaud, Mécanisme des mouvements provoqués du Berberis. C. R. de
l’acad. des sc. Paris, 119, 1894, p. 103. Die hier gelieferte Erklärung, nach welcher
das Plasma der reizbaren Epidermis sich in eigentümlicher Weise kontrahieren soll, und
dadurch die Krümmung herbeiführen, ist sicher irrtümlich, unter anderem weil sie
voraussetzt, dass das unterliegende Kollenchymgewebe eine ganz weiche und
widerstandslose Masse bildet, was aber nicht der Fall ist.

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