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ROIi. E. FRIES
fang, oberhalb derselben wurde der Stamm auf einmal sichtlich dicker,
8,5 cm im Umfang messend. Die nahrungsaufnehmende Rolle der
Luftwurzeln wird auch dadurch bewiesen, dass das Individuum nicht stirbt,
wenn der Stamm unten abgehauen wird; die ganze Funktion des
primären Wurzelsystems wird dann von den Luftwurzeln übernommen.
Auf den inneren Bau dieser Luftwurzeln will ich nicht näher
eingehen, da für eine solche Untersuchung geeignetes Material dieser Art
nicht eingesammelt wurde. Ausserdem ist die Anatomie der
Luftwurzeln bei anderen Vitaceen bereits Gegenstand der Untersuchung
von Keller,1 Schenck2 und Poulsen3 gewesen.
Die andere, mit diesen langen, tauförmigen Nährwurzeln versehene
Art gehörte, wie erwähnt, zur Familie Cucurbitaceæ; sie wurde in den
Wäldern in der Gegend von Caiza in Südbolivia am Fusse der
Cor-dilleren beobachtet. Sie hatte einen dicken, verholzten Stamm und
kletterte gegen die Baumkronen im Hochwalde hinauf. Obgleich keine
Blüten eingesammelt wurden, glaube ich die Art mit Sicherheit auf die
in der Flora brasiliensis fasc. 78 p. 115 beschriebene Alsomitra
brasi-liensis Cogn. zurückführen zu können, die auch in der Form pubescens
Gris. aus den nordargentinischen subtropischen Wäldern bereits bekannt
ist. Auch meine Exemplare dürften zur var. pitbcsccns zu rechnen sein,
nach Vergleich mit den GRISlBACH’schen Typenexemplaren im Göttinger
und Berliner Museum, obgleich sie nicht völlig so reichliche Behaarung
aufweisen wie diese. Indessen hat Baillon 4 die A. brasiliensis als
eine besondere Gattung, Siolmatra abgesondert, welches Verfahren später
von cogniaux5 gutgeheissen und durch weitere Gründe gestützt
worden ist. Die Art sollte daher nunmehr Siolmatra brasiliensis
(cogn.) Baill. heissen.
Die Luftwurzelbildung bei dieser ging völlig spontan vor sich, ohne
äussere Verletzung und, soweit ich sehen konnte, stets bei den Knoten.
Ob eine Verletzung oder das Abhauen des Stammes Luftwurzelbildung
verursachte wie bei Cisst/s, habe ich nicht bemerkt; wurde dagegen eine
Luftwurzel abgehauen, so entwickelte sie aus oder nahe der Schnittfläche
zahlreiche Nebenwurzeln. Was das Aussehen der Wurzeln anbelangt, so
’ I.. Keller, Anatomische Studien über die Luftwurzeln einiger Dykotyledonen.
Inaugural Dissertation. Heidelberg 1889.
2 H. Schenck, I. c. Teil II pag. 253.
a V. A Poulsen, Nogle anatomiske Studier (in Vidensk. Medd. fra den naturh.
Förening i Kjöbenhavn. 1902, p. 238).
4 In Bull. Soc. Linn. Paris. N:o 58 p. 458 (1885).
In Bull, de l’Herb. Boissier. I p. 609 (1893).
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