- Project Runeberg -  Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie, die Erkenntniskritik als Metaphysik /
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(1912) [MARC] Author: Adolf Phalén
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Danach aber folgte eine Periode, die, wenigstens was Deutschland
betrifft, als bis gegen Ende des vorigen Jahrhunderts dauernd
bezeichnet werden muss, wo das Interesse für ihn so gut wie
erstorben war. Er wurde und wird auch wohl oft noch heute in
seinem Heimatlande als ein für allemal überwunden angesehen.
Wohl erkennt man seine Bedeutung auf spezielleren Gebieten wie
in der Geschichte der Philosophie und der Philosophie der
Geschichte an, die Grundgedanken seines Systems aber, vor allem
die spekulative Methode, werden wohl im allgemeinen als
endgiltig widerlegt betrachtet. Sie repräsentiert, meint man
gewöhnlich, einen Rückfall in die alte rationalistische Metaphysik, die
durch Kant ein für allemal erledigt sein sollte. Indessen scheinen
verschiedene Zeichen zu besagen, dass die philosophische Kritik
noch nicht ihr letztes Wort über Hegel gesprochen hat. In England
und Amerika wie auch in Italien zählt der Hegelianismus
schon lange nicht gerade wenige Anhänger, und dass das Interesse
dort in den letzteren Jahren nicht erschlafft ist, davon zeugt die
umfangreiche, stetig anwachsende Hegellitteratur, die dort entstanden
ist. Aber auch in Deutschland selbst scheint nach Kuno
Fischer
’s grosser Hegelarbeit das Interesse aufs neue sich Hegel
zuwenden zu wollen. Auch da weisen die letzteren Jahre eine stetig
wachsende Hegellitteratur auf.

Die Abkehr von Hegel stand ja in Deutschland, wenigstens was
die philosophisch Interessierten und Gebildeten betrifft, in
Zusammenhang mit der Rückkehr zu Kant. Der nachkantische
spekulative Idealismus hatte, meinte man, allzu kühn Kants vorsichtige
Erkenntniskritik beiseitegesetzt, und es war nun notwendig, sich
wiederum auf dieselbe zu besinnen. Mit Kant meinte man, dass
erst eine gründliche erkenntniskritische Untersuchung entscheiden
müsse, ob überhaupt Metaphysik möglich sei, wenn dem aber auch
so wäre, so könne doch nie von einer Hegelschen die Rede sein,
sondern höchstens von einer bedeutend anspruchsloseren, die
empirischen Untersuchungen grössere Bedeutung einräumte und erst

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