- Project Runeberg -  Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie, die Erkenntniskritik als Metaphysik /
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(1912) [MARC] Author: Adolf Phalén
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Fortgang in der Selbsterkenntnis des Bewusstseins.[1] Davon, sich als
einem Objekt entgegengesetzt aufgefasst zu haben, geht es durch
verschiedene Stadien dazu fort, sich in seiner Wahrheit als eins mit
diesem aufzufassen. Das Bewusstsein war ja ein Bewusstsein sowohl
von dem demselben entgegengesetzten Gegenstande als auch von
sich selbst als den Gegenstand wissend. Da es hierbei dem Gegenstand
entgegengesetzt ist, ist es nicht damit übereinstimmend, somit
ein falsches Bewusstsein. Dieses Bewusstsein ist in doppelter Weise
falsch. Teils steht sein Wissen von dem Gegenstande nicht in
Übereinstimmung mit diesem, teils ist sein Wissen von sich selbst
ein falsches Wissen, es stimmt nicht mit sich selbst überein, und
der Fortgang wird ein Fortgang sowohl in der Selbsterkenntnis als
in dem Wissen von dem Gegenstande. Gleichzeitig damit, dass
dies verschiedene Dinge sein sollen, ist es auch ein und dasselbe.
Als dem Gegenstand entgegengesetzt stimmt das Bewusstsein mit
diesem nicht überein. Als in seinem falschen Wissen von dem
Gegenstande sich als von dem Gegenstande wissend auffassend,
fasst es sich selbst auf eine falsche Weise auf. Sich als dem
Gegenstand entgegengesetzt auffassend, fasst es sich nämlich doch als
damit übereinstimmend auf. In seinem falschen Wissen von dem
Gegenstande sich wahr zu wissen, ist für das Bewusstsein
unmöglich, da es, um in dem falschen Wissen wahr sich wissen zu können,
sich falsch wissend wissen muss, zu diesem Zwecke aber den Gegenstand
wahr wissen muss. Es sollte also in dem falschen Wissen
von dem Gegenstande diesen wahr wissen, was widersinnig ist.
Das Bewusstsein hat also nur als eins mit dem Gegenstande eine
wahre Auffassung sowohl von sich als von dem Gegenstande. Die
wahre Auffassung von sich selbst ist also die Auffassung von sich
als eins mit dem Gegenstande. Damit ist gesagt, dass das
Bewusstsein eins mit seinem Gegenstande ist, weshalb die falsche
Auffassung von dem Gegenstande ganz dasselbe ist wie die falsche
Auffassung des Bewusstseins von sich selbst, und dass der Fortgang
ein Fortgang in der Selbsterkenntnis des Bewusstseins und
in der Erkenntnis des Gegenstandes ist, ist völlig dieselbe Sache.

Dies kann auch einfacher auf folgende Weise gezeigt werden.
Die Phänomenologie stellt den Weg des natürlichen Bewusstseins
zum wahren Wissen dar.[2] Dieses ist aber Identität von Subjekt
und Objekt. »In dem Wissen hat also der Geist die Bewegung


[1] S. 24-25, 53, 57 f.
[2] S. 53.

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