- Project Runeberg -  Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie, die Erkenntniskritik als Metaphysik /
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(1912) [MARC] Author: Adolf Phalén
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an diesem besonderen Orte, bei diesem bestimmten Volk, unter
diesen bestimmten politischen Verhältnissen, kurz, in dieser
bestimmten empirischen Form hervortreten. Das tut die Geschichte
der Philosophie. Hierbei könnte es ja scheinen, als wenn er
meinte, dass die Geschichte der Philosophie eben den zeitlichen
Zusammenhang betrachten sollte. Wenn die Geschichte der
Philosophie nur den vernünftigen Zusammenhang in der zeitlichen
Entwicklung betrachtete, so fiele ja der Unterschied zwischen der
Philosophie selbst und der Geschichte der Philosophie fort. Sofern
sie verschieden sein sollen, muss also die Geschichte der
Philosophie die Entwicklung eben in ihrem zeitlichen Charakter
betrachten. Dies ist nun ganz richtig, es zeigt sich aber, dass Hegel
demungeachtet meint und natürlich meinen muss, dass die
Geschichte der Philosophie auch eben den vernünftigen
Zusammenhang und nichts anderes als diesen betrachten soll. Seine eigene
Meinung ist demnach die, dass auch hier die wissenschaftliche
Entwicklung unzeitlich ist, wenn auch als eine Konsequenz seiner
Auffassung eine entgegengesetzte Ansicht nachgewiesen werden kann.
»Aus dem, was über die formelle Natur der Idee angegeben worden
ist, erhellt, dass nur eine Geschichte der Philosophie, als ein
solches System der Entwicklung der Idee aufgefasst, den Namen
einer Wissenschaft verdient; — — —. Nur so als durch die
Vernunft begründete Folge der Erscheinungen, welche selbst das, was
die Vernunft ist, zu ihrem Inhalte haben und es enthüllen, zeigt
sich diese Geschichte selbst als etwas Vernünftiges; sie zeigt, dass
sie eine vernünftige Begebenheit.»[1] »Die erste Folge aus dem
Gesagten ist diese, dass das Ganze der Geschichte der Philosophie
ein in sich notwendiger, konsequenter Fortgang ist, der in sich
vernünftig und durch seine Idee a priori bestimmt ist. — — —.
Wie die Entwicklung der Begriffe in der Philosophie notwendig
ist, so ist es auch ihre Geschichte; und das Fortleitende ist die
innere Dialektik der Gestaltungen.»[2] Das, was von der Geschichte der
Philosophie betrachtet wird, kann dann nicht der zeitliche Zusammenhang
als solcher sein, denn dieser ist, wie wir oben gesehen
haben, nach Hegel etwas Äusseres und Zufälliges. Überdies sagt
er direkt, dass die Geschichte der Philosophie nicht etwas
Vergangenes, sondern etwas, was nicht zeitlich ist, zu betrachten hat.




[1] S. 44.
[2] S. 50.

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