- Project Runeberg -  Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie, die Erkenntniskritik als Metaphysik /
131

(1912) [MARC] Author: Adolf Phalén
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Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie. 131
Wird dieser Unterschied aufrechterhalten, so muss die wissen-
schaftliche Entwicklung selbst in der Naturphilosophie zeitlich sein.
Die Zeitlichkeit, die die Form der Natur ist, soll ja zwar in
dem Geiste aufgehoben sein, dies aber bedeutet, wie oben gezeigt
worden, dass dieser sowohl zeitlich als nicht zeitlich ist. »Das
Bewusstsein aber enthält wesentlich dieses, dass ich für mich, mir
Gegenstand bin. Mit diesem absoluten Urteil, der Unterscheidung
meiner von mir selbst, macht sich der Geist zum Dasein, setzt sich
als sich selbst äusserlich; er setzt sich in die Äusserlichheit, wel-
ches eben die allgemeine, unterscheidende Weise der Existenz
der Natur ist. Die eine der Weisen der Äusserlichheit aber ist
die Zeit; — — —.» »Die Weise, wonach jedes Moment sich als
selbstständiges setzte, wird wieder aufgehoben; nach der Expan-
sion tritt Kontraktion ein, — die Einheit, wovon sie ausgegangen
waren. Es kann scheinen, als schritte dieser Fortgang ins Unend-
liche: er hat aber ein absolutes Ziel, was wir späterhin weiter
erkennen werden; es sind indessen viele Wendungen nötig, ehe
der Geist zum Bewusstsein seiner kommend sich befreit.»^ In dem
Endpunkt, der Philosophie, dem Selbstbewusstsein des Geistes, ist
demnach dessen Äusserlichkeit und damit dessen Zeithchkeit aufge-
hoben. Nach dem oben Gezeigten bedeutet indessen, dass seine
ÄusserUchkeit aufgehoben ist, dies, dass der Geist in seiner zeit-
lichen Ausschliessung von sich eins mit sich ist. Hier ist dann
die Zeitlichkeit des Geistes sowohl bejaht als verneint. Man kann
daher ebensowohl sagen, dass der Geist seinem Wesen nach zeit-
lich ist, wie dass er nicht zeitlich ist. Auch von den vorherge-
henden Gedankengängen bei Hegel, in denen wir die Annahme der
Zeitlichkeit des Prozesses konsequent gegeben gefunden haben,
gilt natürlich, dass sie eine Verneinung derselben enthalten. So
wird ja der Prozess stets als allumfassend betrachtet, kann dann
aber nicht zeitlich sein. Das würde ja bedeuten, dass z. B. die
Zeit in der Zeit vor oder nach z. B. dem Räume wäre. Es ist diese
Seite der Sache, an die Hegel sich ausschliesslich hält, wenn er
sagt, dass der Zusammenhang nicht zeitlich ist. Da aber die an-
dere Seite ebenso notwendig für das System ist, so ist man eben-
sosehr berechtigt, sie zu betonen.
Schliesslich wollen wir den Prozess in der Logik und die dort
gegebene Darstellung der Methode betrachten, um zu sehen, ob
auch dort die Zeitlichkeit mitgedacht ist. Wenn auch die wissen-
’ Gesch. der Phil., I, S. 46, 48-49.

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