- Project Runeberg -  Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie, die Erkenntniskritik als Metaphysik /
142

(1912) [MARC] Author: Adolf Phalén
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142 A. Phalen,
Diese verschiedenen Auffassungen sind bei Hegel in einer ver-
einigt. Dies gilt sowohl von den Begriffen Sein und Anfang als
von Sein und Unmittelbarkeit. >Die einfache Unmittelbarkeit ist
selbst ein Reflexionsausdruck, und bezieht sich auf den Unterschied
von dem Vermittelten. In ihrem wahren Ausdrucke ist daher
diese einfache Unmittelbarkeit das reine Sein. Wie das reine
Wissen nichts heissen soll als das Wissen als solches, ganz ab-
strakt, so soll auch reines Sein nichts heissen, als das Sein über-
haupt; Sein, sonst nichts, ohne alle weitere Bestimmung und Er-
füllung».* Hier ist das Sein sowohl als eins mit der reinen Un-
mittelbarkeit, wie auch als verschieden davon gedacht. Die reine
Unmittelbarkeit ist als ein Reflexionsbegriflf nicht dasselbe wie das
Sein. Aber als die reine Unmittelbarkeit kann sie nicht ein Re-
flexionsbegriff sein, sondern ist in Wirklichkeit eins mit dem Sein.
Dieser eigentümliche Gedanke ist ja eine Konsequenz davon, dass
das Unmittelbare für Hegel dasselbe ist wie der Begriff der Un-
mittelbarkeit. Das unmittelbare Sein ist nach Hegels Weise, die
Begriffsverbindung zu denken, die Unmittelbarkeit, die Sein ist,
und das Sein, das Unmittelbarkeit ist. Es ist auch eine Folge da-
von, das es etwas absolut Unmittelbares geben soll. Das absolut
Unmittelbare fällt mit dem Begriff der Unmittelbarkeit zusammen,
und die Unmittelbarkeit wird unmittelbar. Nun ist der Begriff
der Unmittelbarkeit selbst als ein Reflexionsbegriff nicht so be-
schaffen. Er kann nicht gedacht werden, ohne dass die Vermitt-
lung gedacht wird. Nun soll indessen die Unmittelbarkeit selbst
das Unmittelbare sein. Sie kann dann nicht ein Reflexionsbegriff
und damit auch nicht Unmittelbarkeit sein. Sie ist dann reines
Sein ^. Damit ist die Unmittelbarkeit von dem reinen Sein sowohl
^ Log. Ii, S. 58.
2 Dies ist auch die Konsequenz, wenn das Urteil, das Sein ist unmittel-
bar, auf dieselbe Weise aufgefasst wird wie ein gewöhrlliches Urteil, z. B. das
Quadrat ist eine Figur. In diesem letzteren sind Subjekt und Prädikat so be-
schaffen, dass Figur in Quadrat enthalten ist, bei diesem unterschieden werden
kann, Bestimmung bei ihm ist. Wird dagegen gesagt, dass etwas unmittelbar,
einfach ist, so kann nicht die Unmittelbarkeit, die Einfachheit als Bestimmung
in dem, was unmittelbar, einfach ist, enthalten sein, denn solchenfalls wäre es
ja nicht einfach. Es muss ja stets etwas sein, was einfach ist, in demselben
muss etwas mehr als die Einfachheit gedacht sein. Soll nun bei demselben
auch die Einfachheit als Bestimmung unterschieden werden können, so ist es
nicht einfach. Das Urteil: etwas ist unmittelbar, einfach, muss demnach in
Wirklichkeit einen anderen Charakter haben als das Urteil: das Quadrat ist

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