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Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie. 151
eine Auffassung sein. Dass die Auffassung verneint wird, kann
indessen nur bedeuten, dass sie als falsch bezeichnet wird. Das,
was negiert, kann also nur ein Urteil sein, welches ein anderes
Urteil als falsch aussagt, und das, Avas negiert wird, kann nur das
Urteil sein, das als falsch ausgesagt wird. Ein negativer Begriff,
der nicht ein negatives Urteil sein soll, ist etwas Sinnloses. Was
wäre das in dem Begriff non-B Negierte, das, was hier von dem
Nicht betroffen würde? Es kann nicht die Existenz von B sein,
denn diese ist in non-B bereits gegeben. Es kann auch nicht B
sein, denn was bedeutete Negation von B, die nicht Negation der
Wirklichkeit von B und auch nicht Negation von B als Bestim-
mung von etwas wäre? Ebenso kann es nicht eine Negation der
Auffassung von B sein, denn darf man hier nicht die Begriffe
Wahrheit und Falschheit zu Hilfe nehmen, so kehrt nur die
Schwierigkeit wieder, wenn eine Auffassung als verneint bezeichnet
wird, und ist die Auffassung nicht ein Urteil, so kann sie nicht
wahr oder falsch sein. Gegensatz, Negation, ist demnach stets ein
Urteil, eine Auffassung, und dass eine Auffassung einer anderen
entgegengesetzt, Negation von dieser ist, bedeutet nur, dass sie
eine Aussage von dieser als falsch ist.
Dasselbe gilt, wenn man die Negation in einem Existential-
urteil, A ist nicht, betrachtet. Das hier Negierte kann nicht etwas
sein, das nicht Auffassung ist. Es wäre dann die Existenz von A,
damit sie aber verneint werden könne, muss sie sein. Dieselbe
Schwierigkeit scheint hier wiederzukehren, wenn man sagt, dass
die Negation der Existenz von A die Aussage ist, dass das Urteil,
A ist, falsch ist. Damit überhaupt A Gegenstand eines Urteils
sein könne, muss es, scheint es, sein. Zu sagen, dass A ist, scheint
somit nicht falsch sein zu können. Dies ist also eine Schwierig-
keit, die das negative Existentialurteil zu treffen scheint, wie es
auch aufgefasst wird. Ein solches scheint widersinnig zu sein.
Diese Schwierigkeit könnte jedoch möglicherAveise dadurch gelöst
werden, dass das negative Existentialurteil in Wirklichkeit ein
Urteil wäre, das etwas als auf eine bestimmte Weise nicht seiend
aussagt, demnach dass es falsch ist, dass etwas auf diese Weise
ist. Wird z. B. gesagt, dass ein grünes Pferd nicht ist, so kann
dieses Urteil möglicherweise bedeuten, dass ein Pferd nicht grün
ist, und demnach, dass das Urteil, ein Pferd ist grün, ein falsches
Urteil ist. Auch hier bedeutet dann die Negation die Aussage der
Falschheit eines Urteils.
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