- Project Runeberg -  Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie, die Erkenntniskritik als Metaphysik /
225

(1912) [MARC] Author: Adolf Phalén
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Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie. 225
durch seine Unmittelbarkeit, und was dasselbe ist, dadurch dass
er subjektiv oder als der Begriff ist. Und es ist gleichgültig, was
als sein Begriff und was als dessen Realität bestimmt wird. Die
schlechthin unendliche objektive Vernunft als sein Begriff gesetzt,
so ist die Realität das Wissen oder die Intelligenz; oder das Wis-
sen als der Begriff genommen, so ist dessen Realität diese Ver-
nunft und die Realisierung des Wissens sich dieselbe anzueignen.
Die Endlichkeit des Geistes besteht daher darin, dass das Wissen
das An und Fürsichsein seiner Vernunft nicht erfasst, oder eben-
sosehr dass diese sich nicht zur vollen Manifestation im Wissen
gebracht hat. Die Vernunft ist zugleich nur insofern die unend-
liche, als sie die absolute Freiheit ist, daher sich ihrem Wissen
voraussetzt und sich dadurch verendlicht, und die ewige Bewegung
ist diese Unmittelbarkeit aufzuheben, sich selbst zu begreifen und
Wissen der Vernunft zu sein.»^ Der psychologische Geist ist also
endlich, weil er die objektive Vernunft nicht erfasst hat, oder weil
diese sich nicht in dem Wissen manifestiert hat, nicht sich selbst
weiss. ^ Dass es sich auch hier um das handelt, was gewöhnlich
Bewusstsein genannt wird, geht aus dem, was hier behandelt wird,
Anschauung, Vorstellung, Erinnerung u. s. w., hervor. Der Unter-
schied wäre demnach nur der, dass der psychologische Geist nicht
einen materiellen Gegenstand hat, sondern sich selbst, objektiv
bestimmt, der Gegensatz aber zwischen ihm als wissendem Begriff
und als Realität, objektiver Vernunft, und damit auch zwischen
Auffassen und Aufgefasstem ist dann noch nicht überwunden. Aus-
serdem wird gesagt, dass, wie das Bewusstsein zum Gegenstand
die Seele, so der psychologische Geist das Bewusstsein hat. »Wie
das Bewusstsein zu seinem Gegenstande die vorhergehende Stufe,
die natüfliche Seele hat, so hat oder macht vielmehr der Geist
das Bewusstsein zu seinem Gegenstande; d. i. indem dieses nur an
sich die IdeaUtät des Ich mit seinem Andern ist, so setzt sie der
Geist für sich, dass nun er sie wisse, diese konkrete Einheit.»^
In demselben Sinne wie das Bewusstsein einen Gegenstand hat,
hat also auch der psychologische Geist ihn, und der Unterschied
ist nur der, dass der Gegenstand ein anderer ist. Der Gegensatz
zwischen Auffassen und Aufgefasstem bleibt bestehn und verlangt
aufs neue seine Lösung.

S. 451.
^ Siehe z. B. Phil, der Rel I, S. 11 u. 13, II, S. 15i2.
8 S. 453.
PhaUn: Das Erkenntnisproblem etc. 15

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